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Rezension zu
Sterne sieht man nur im Dunkeln

Wunderschöne Geschichte mit Tiefgang

Von: Buchbahnhof
06.09.2019

Wer kennt das nicht? Die Beziehung läuft über Jahre gut, denkt man zumindest, und plötzlich entwickelt sich alles anders, als geplant. Diese Erfahrung müssen auch Anni und Thies machen. Anni, die Protagonistin der Geschichte, ist ein Mensch, den man sofort ins Herz schließen muss. Ausgelaugt vom Job, nicht mehr ganz zufrieden mit ihrer Beziehung macht sie das, was sich Viele nicht trauen würden, aber gerne täten: sie bricht aus. Anni nimmt sich eine Auszeit und geht für 6 Wochen zu einer ehemaligen Schulfreundin nach Norderney. Einerseits natürlich eine Flucht, gibt ihr diese Auszeit die Gelegenheit über viele Dinge in ihrem Leben nachzudenken. Nicht ganz unschuldig daran ist Simon, der junge, lebenslustige Surfer, der ihr dort über den Weg läuft. Eine weitere wichtige Rolle nimmt in diesem Roman Maria, Annis ehemalige beste Freundin ein. Der Leser erfährt schnell, dass zwischen den beiden Frauen vor vielen Jahren etwas vorgefallen ist, was der Freundschaft einen tiefen Riß verpasst hat. Nicht ganz so schnell wird die Geschichte dann aufgedeckt. Immer häppchenweise erfahren wir mehr, bis wir ein rundes Gesamtbild erhalten. Auch Maria hat mir gut gefallen. Sie ist sehr lebenslustig, trotz vieler Probleme, die ihr das Leben in den Weg geworfen hat. Mir Maria konnte ich mich fast noch ein bisschen besser identifizieren, als mit Anni. Marie ist eine Frau, die erst sehr spät erwachsen geworden ist und für sich uns ihre Lieben Verantwortung übernommen hat. Simon ist, wie gesagt, aus meiner Sicht derjenige, der Anni unbewusst in die richtige Richtung schubst. Er zeigt ihr, wie man Lebensfreude lebt. Simon war der Mann in dieser Geschichte, den ich zu Beginn völig falsch eingeschätzt hatte. Bei aller Lebensfreude und Abenteuerlust hat er auch eine ernste Seite, die ihn zu einem sehr liebenswerten Mann macht, auf den man sich komplett verlassen kann, wenn es notwendig wird. Annis Lebensgefährte Thies ist eine ebenso interessante, sehr liebevoll ausgearbeitete Figur. Leider erfahren wir von ihm etwas weniger, als von Anni, da er in Bremen zurück bleibt. Die wenigen Telefonate, die er mit Anni führt brachen mir fast das Herz. Ebenso spielen Thies Mutter Mo und Marias Mutter Iris entscheidende Rollen in dieser Geschichte. Ach ja, und nicht zu vergessen, Herr Jensen, Annies Nachbar. Ach, sie sind einfach alle ganz entzückend gestaltet. So normal. Es geht in diesem Roman um so viel mehr, als nur eine Liebesgeschichte. Es geht in erster Linie darum, sein Leben zu leben und das zu tun, wozu man sich berufen fühlt. Es geht darum, miteinander zu reden und Probleme nicht tot zu schweigen. Es geht außerdem darum, Vergebung zu erhalten und selbst zu vergeben. Trotz der tiefgründigen, sehr nachdenklich machenden Geschichte schaffte Meike Werkmeister es, der Geschichte auch eine gewisse Leichtigkeit zu verleihen. Man spürt förmlich den Wind um die Nase und die Sonne auf dem Haar. Umrahmt wird die ganze Geschichte mit den von Annie entworfenen Postkartensprüchen, die im Anhang des Buches noch einmal in Farbe zu finden sind. Ganz besonders angetan hat es mir: “Egal, wie hell die Sonne scheint – aus dem Schatten treten musst du selbst”. Ja, da ist viel Wahres dran. Von mir gibt es gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung für diese wunderbare Norderney-Geschichte mit Tiefgang.

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