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Rezension zu
Schwarzes Meer

Am Schwarzen Meer

Von: Frau Lehmann
21.08.2019

Mit diesem Buch ist dem Prestel Verlag ein echtes Gesamtkunstwerk gelungen. Das beginnt schon mit dem wellenförmig bedruckten Einband und dem schwarzen Buchschnitt, zum einen farblich zum Thema passend, zum anderen schlicht elegant. Beim ersten Aufschlagen findet man eine schön gestaltete Karte der Schwarzmeer-Region. Karten machen mich persönlich sehr glücklich. Und noch glücklicher macht es mich, wenn ich auf der Suche danach nicht zum nächsten Atlas rennen muss. Desweiteren gibt im Anhang eine Literaturliste, die weitere Romane, Koch - und Reisebücher empfiehlt. Über den Band verteilt findet man viele großartige Bilder von traditionellen Gerichten, Märkten, Menschen und natürlich vom Meer. Einziger Wermutstropfen für mich ist das fehlende Lesebändchen. Nun ist aber auch nicht jeder so lesebändchenfanatisch wie ich. "Ein Reise - und Kochbuch" ist der Untertitel. Und das trifft es auf den Punkt. Caroline Eden, englische Journalistin mit Schwerpunkt ehemalige Sowjetunion und Südasien, reist von Odessa an der Schwarzmeerküste entlang bis nach Trabzon. Dabei durchquert sie die Ukraine, Moldawien, Rumänien, Bulgarien, die Türkei und Georgien. Alle Anrainerstaaten haben eine verwandte Küche, aber mit regionalen und landestypischen Besonderheiten. So ist z. B. die odessanische Küche geprägt von der ehemals großen jüdischen Gemeinde und den vielen intalienischen Zuwanderern, Warna ist eine Salzstadt, und Safranbolu bekannt durch die Safranproduktion. Im Buch finden sich daher Rezepte für Challah genauso wie für Spaghetti mit Fleischbällchen. Und natürlich unzählige Fischgerichte, wie an einem Meer zu erwarten. Caroline Eden achtet dabei sehr auf die Nachkochbarkeit der Rezepte. Allzu ausgefallene Zutaten werden durch möglichst ähnliche Produkte ersetzt. Neben den Rezepten erfahren wir etwas über die Sehenswürdigkeiten entlang der Route, über Menschen, die dort traditionellen Berufen nachgehen, Fischer, Imker, Köche. Die Ursprünge einiger Gerichte werden erforscht, die Herkunft der Zutaten. Man kann dieses Kochbuch also tatsächlich lesen. Und stellt fest, dass man sich plötzlich für Gerichte interessiert, die man beim ersten Durchblättern noch abgetan hat. Der Ansatz, Landesgeschichte über Essgewohnheiten zu erklären, ist nicht neu, aber hier besonders charmant umgesetzt. Ein wirklich wunderschöner Band mit umsetzbaren Rezepten, die auch weniger begabten Hobbyköchen gelingen sollten, und einer Unmenge an Informationen zu Land und Leuten. Großartig!

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