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Rezension zu
Eine Odyssee

Beeindruckend! Sachlich, aber auch sehr emotional!

Von: Miss Letter - Marens Bücherwelt
13.08.2019

„Eine Odyssee. Mein Vater, ein Epos und ich“ von Daniel Mandelsohn erhält von mir 4,5 von 5 Herzen. Eine fesselnde Reise mit Odysseus, der nach dem Trojanischen Krieg nach Hause zurückkehren will, und eine berührende autobiografische Vater-Sohn-Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Daniel Mendelsohn hat mich mit seinem Werk verzaubert! Beeindruckender Schreibstil; sachlich, aber auch emotional; zwei liebenswerte Persönlichkeiten und ein weltbekannter Epos, den ich jetzt detailliert kennengelernt habe! Ich bin begeistert! Eine absolute Leseempfehlung von mir! Sosehr die Odyssee eine Geschichte von Mann und Frau ist, sie ist auch, ja vielleicht noch mehr, eine Geschichte von Vätern und Söhnen. - S. 34 Story ♥♥♥♥,♥/5 Charaktere ♥♥♥♥♥/5 Gefühle ♥♥♥♥♥/5 Spannung ♥♥♥♥/5 Schreibstil ♥♥♥♥♥/5 Ende ♥♥♥♥/5 „Eine Odyssee. Mein Vater, ein Epos und ich“ war zunächst ein Leseprojekt, mich näher mit dem Epos "Odyssee" von Homer auseinanderzusetzen. Doch aus dem Leseprojekt, die die Odysseus-Bildungslücke schließen sollte, wurde schnell viel mehr. Der Autor und Ich-Erzähler, Daniel Mendelsohn, hat mich mit seinem literarischen Werk verzaubert! Nach dem Lesen fühle ich mich einerseits in Bezug auf die Sachgeschichte schlauer, aufgeklärter und bin weiterhin sehr interessiert, aber das eigentliche Highlight des Buches ist die autobiografische Erzählung der Vater-Sohn-Beziehung, die mich über alle Maßen in den Bann gezogen hat: Aufwühlend, ehrfürchtig, wertvoll, liebenswert und facettenreich. Ich fühle mich schon ein bisschen geehrt, dass ich das persönliche Verhältnis zwischen zwei Menschen wie Daniel und Jay Mendelsohn kennenlernen durfte. Der Autor geht äußerst gewitzt vor, zwei Aspekte des Buches zu vereinen: Einerseits die Handlung und Interpretationen von Homers Epos „Odyssee“ und andererseits das emotionale Verhältnis des Autors zu seinem Vater. Da die „Odyssee“ selbst das komplexe Verhältnis zwischen dem Held Odysseus und seinem Sohn Telemachos behandelt, nutzt der Autor diese Chance, um seine Beziehung zu seinem Vater zu schildern und zu analysieren. Eine interessante Erzählweise! Der Autor und Ich-Erzähler Daniel Mendelsohn nimmt seinen 81-jährigen Vater Jay Mendelsohn bisher als strengen, hochgelehrten, distanzierten und kultivierten Menschen wahr, dem es schwerfällt, enge soziale Bindungen aufzubauen, Gefühle zu zeigen und über Probleme zu reden. Sprich: Die Beziehung zu seinem Vater ist in einigen Gesichtspunkten problematisch und umso überraschter ist Daniel, als sein Vater, zu dem er aufblickt, sein Seminar über die „Odyssee“ besuchen möchte. Zweifel, Unwohlsein, Skepsis. Doch der Seminar-Besuch und die gemeinsame Auseinandersetzung mit Homers Werk „Odyssee“ eröffnet beiden Männern eine Chance, sich intensiver kennenzulernen und Gefühle einzugestehen. Eine äußerst emotionale autobiografische Vater-Sohn-Geschichte mit herzergreifenden und fesselnden Erinnerungen; interessanten Aspekten, die zum Nachdenken anregen und weisen Erkenntnissen, die ich mit auf dem Weg nehme. Des Weiteren hat es der Autor geschafft, mich äußerst neugierig auf die deutsche Übersetzung des Primärtextes „Odyssee“ von Homer zu machen, die ich mir jetzt zulegen möchte. Der Autor hat mich nicht nur die einzelnen bedeutsamen Etappen der jahrelangen Irrfahrt des mythischen Helden Odysseus, der nach dem Trojanischen Krieg in die Heimat zurückkehren will, gelehrt. Ich weiß nun, wie das weltbekannte Epos in seiner Struktur aufgebaut ist, habe das Konzept der Ringkomposition kennengelernt, bin mit verschiedenen Interpretationsansätze in Berührung gekommen, meinen Wortschatz erweitert, andere Epen wie „Ilias“ kennengelernt und weiß jetzt schlussendlich, worum es geht, wenn Jemand aus meinem Bekanntenkreis das Synonym „Odyssee“ gebraucht. Der Schreibstil von Daniel Mendelsohn ist auf der einen Seite sachlich, auf der anderen Seite gefühlsbetont, malerisch, fesselnd und insgesamt mit dieser Mischung sehr angenehm. Mich hat vor allem begeistert, dass der Autor die Erzähltechnik von Homer übernommen hat. „Es bringt zum Ausdruck, dass bestimmte Geschichten am besten nicht geradeaus erzählt werden, sondern in ausladenden […] Zirkelbewegungen“ (S. 45). Wir springen mit dem Autor von Episode zu Episode, um vor allem den Vater Jay Mendelsohn näher kennenzulernen, Beweggründe zu verstehen und die schnelle positive fortschreitende Entwicklung der Beziehung zu erkennen. Ich bin beeindruckt und konnte das Buch kaum aus den Händen legen.

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