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Rezension zu
Dunkelsommer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Starkes Debüt!

Von: Bücherserien.de
06.08.2019

Das Verschwinden des eigenen Kindes ist sicher eines der größten traumatischen Erlebnisse, die ein Mensch erleiden kann. Genau das ist Lelle widerfahren. Lina, seine Tochter ist von einer Sekunde auf die andere spurlos verschwunden. Lelles Lebensinhalt besteht seitdem darin, seine Tochter zu suchen. Doch nach nunmehr drei Jahren hat sich nicht die kleinste Spur ergeben. Zu dieser Zeit zieht Meja mit ihrer Mutter nach Norrland. Der Teenager hat es alles andere als leicht, da ihre Mutter mit zahlreichen Affären und noch mehr Umzügen immer wieder dafür gesorgt hat, das Meja kein geregeltes Leben hat. Jetzt scheint sie endlich angekommen zu sein, als ein weiteres junges Mädchen auf mysteriöse Art verschwindet. Kritik zu dem Roman “Dunkelsommer”: Die Rubrik der nordischen Krimis ist um eine Autorin reicher. Stina Jackson, geboren in Schweden und nunmehr seit vielen Jahren in den USA beheimatet, legt mit “Dunkelsommer” ihren ersten Roman vor. Inspiriert von einer Fernsehdokumentation über die endlosen Highways in Kanada, begann die Schriftstellerin einen Plot zu ersinnen. Dazu gesellten sich eine Figur und die Frage, wie ein Mann reagiert, den man das Liebste nimmt. Die Verzweiflung von Lelle ist sicherlich einer der stärksten Antriebsmotoren des Romans. Gerade zu Beginn lebt der Roman von der atmosphärischen Spannung, die Stina Jackson aufbaut und die sich durch das komplette Buch zieht. Im steten Wechsel erfährt der Leser mal etwas von Lelle, dann wieder von Meja. Hier zeigt sich die cliffhangerorientierte Prägung der Autorin. Leider gelingt es ihr nicht, die anfängliche Spannung über die gesamte Länge zu halten. Im Mittelteil fällt die Handlung ein bisschen ab, ohne aber jemals langweilig zu sein. Allerdings darf hier die Frage durchaus erlaubt sein, ob es sich noch um einen Thriller handelt oder ob der Roman nicht vielmehr ein Stück moderner Gegenwartsliteratur ist, der man ein spannendes Kleid angezogen hat. Daran ist überhaupt nichts verwerflich, zumal es Stina Jackson versteht, durch hervorragend herausgearbeitete Charaktere zu glänzen. Gerade die verwobenen Schicksale von Lelle und Meja besitzen eine Tiefe, dass es eine Freude ist, den Roman zu lesen. Immer wieder gibt es Szenen, in denen der Leser mit den Schlüsselfiguren fühlt und sich ihnen tröstend zur Seite stellen möchte. Stilistisch kann “Dunkelsommer” ebenfalls überzeugen. Die Autorin bedient sich einer bildhaften Sprache, die sowohl die Schauplätze, als auch die Protagonisten lebendig werden lässt. Dabei arbeitet sie aber mit Sprachbildern, die ein durchaus wachsames Lesen erfordern, denn dieses Werk ist sicher alles andere als ein nordischer Krimihappen für zwischendurch. Vielmehr ist es ein Roman, der Tiefe versprüht und dem man daher mit einer gewissen Aufmerksamkeit konsumieren sollte. Wer auf einen typischen Nord-Thriller hofft, der einen nägelkauend an das Buch fesselt, wird von “Dunkelsommer” vielleicht etwas enttäuscht sein. Stina Jackson legt einen Debütroman vor, der vom Tempo eher ruhig ist, der seine Stärke aus der Tiefe seiner Protagonisten zieht und der durchweg durch atmosphärische Schilderungen überzeugt. Wer meint, dass dies sein Beuteschema ist, der wird hier eine Autorin kennenlernen, die er mit Sicherheit im Blickfeld behalten wird, denn „Dunkelsommer“ ist ein wirklich sehr gut geschriebener und kurzweiliger Roman.

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