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Rezension zu
Tod in Porto

Brasilianische Mafia tötet in Porto

Von: Martinas Buchwelten
03.08.2019

Für mich ist dieser zweite Band der Einstieg in das Team rund um Inspector Fonseca. Man kann jedoch "Tod in Porto" problemlos ohne Vorkenntnisse lesen. Mario Lima ist das Pseudonym eines deutschen Autors, der seit Jahren in Portugal lebt. In seinem zweiten Kriminalroman dreht sich alles um die brasilianische Mafia, die Porto und das Ermittlerteam der Polícia Judiciária rund um Chefinspektor Fonseca in Atem hält. Statt den wohlverdientesn Urlaub anzutreten, müssen Fonseca, Dino, Anna und Pinto wegen Mordes ermitteln. Ein Toter wurde in einem Industriegebiet nahe einer Disco erschossen. Die Spuren führen zu einer Immobilienfirma, bei der das Opfer gearbeitet hat. Doch Pinto und Ana treffen auf eine Mauer des Schweigens. Als ein weiterer Mann brutal ermordert wird drängt die Zeit, doch was ist das Motiv? Drogen? Geldwäsche oder rivalisierende Banden? Als dann auch noch ein verstörendes Video die Runde macht, das eine Zunge und ein Paar Ohren angenagelt an eine Holztür zeigen, ist man sicher, dass die Spur zu den Brasilianern führt, die damit unangenehme Spitzel beseitigen. Und welche Rolle spielt die Halbjapanerin Talita, die in Sao Paulo von der kriminellen Vereinigung PCC entführt wurde und nun ebenfalls in Porto mit einer Horde Security aufgetaucht ist? Mario Lima hat sich in seinem zweiten Krimi rund um Inspector Fonseca die brasilianische Unterwelt zum Thema gemacht. Dadurch verliert das Buch leider sehr an Lokalkolorit. In meinen Augen hätte es an jedem anderen Ort genauso spielen können. Einzig der Bezug Portugals zu seiner ehemaligen südamerikanischen Kolonie ist ersichtlich. Jedoch erfährt man sehr viel über die Machtverhältnisse in Sao Paulo, wie über die Polícia Militar do Estado und die kriminelle Vereinigung, Primeiro Comando da Capital (PCC). Die Charaktere sind nur teilweise gut ausgearbeitet. Ana und Pinto sind sympathische Figuren, die für mich greifbar waren. Ein kleiner Einblick in ihr Privatleben und einige charakteristische Handlungen im Laufe der Ermittlungsarbeit machten sie für mich real und sympathisch. Fonseco hingegen blieb mir zu blass. Ihn konnte ich nicht wirklich einordnen. Vielleicht wird er aber im ersten Band etwas genauer vorgestellt, was ich leider nicht beurteilen kann, da ich diesen nicht gelesen habe. Wie in jedem Krimi steht die Ermittlungsarbeit im Vordergrund und die hat mir gut gefallen, auch wenn die Polizei lange keinen Durchblick und auf gut Glück ihre Nachforschungen betrieben hat. Der Hintergrund hinter all den Morden ist jedoch sehr komplex. Die Spannung bleibt großteils die ganzen 384 Seiten aufrecht und steigert sich im letzten Drittel zum Höhepunkt. Das Ende ist logisch aufgebaut und birgt noch die eine oder andere Überraschung. Schreibstil: Mario Limas Schreibstil ist lebendig und lässt sich sehr gut lesen. Die eingestreuten portugiesischen Wörter werden in einem Glossar am Ende übersetzt und bringen etwas Lokalkolorit in den Krimi. Sie ergeben aber auch ohne Portugiesischkenntnisse im Zusammenhang mit der Geschichte Sinn. Auf der Umschlaginnenseite ist zusätzlich ein Plan von Porto abgebildet...eine tolle Beigabe des Verlages. Fazit: Ein sehr komplexer Krimi, der sich mit der brasilianischen Unterwelt und dem Zuzug dieser in Portugal befasst. Solide Ermittlungsarbeit, spannende Themen und ein guter Schreibstil konnten mich an den Krimi fesseln. Jedoch fehlte mir das portugiesische Lokalkolorit und die Ermittler waren mir zu blass. Ich vergebe deshalb 3 1/2 Sterne von 5.

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