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Rezension zu
Meine Suche nach dem Nichts

1300 Kilometer zu Fuß durch Japan

Von: Lesefreude
01.08.2019

Lena Schnabl erzählt in „Meine Suche nach dem Nichts“ von ihrer eigenen Suche nach dem glücksbringenden Nichts. Eine schwere Krankheit hat sie monatelang mehr oder weniger an ihre Wohnung gefesselt. Die Ängst von einem Rückschlag, aber auch eine gewisse Planlosigkeit machen sich in Lena breit. Lena hat Japanologie studiert und bereits für längere Zeit in Japan gelebt. Insofern spricht sie die Sprache und kennt die Kultur. Auch wenn das ihre Vorhaben eine winzige Spur einfacher macht, ist es dennoch eine Mamutaufgabe, die auf die junge Journalistin wartet. Da Lena selbst noch nie eine derartige Weitwanderung bzw. Pilgerreise unternommen hat, bekommen wir auch Einblicke in die Vorbereitung. Lediglich mit einem Rucksack durch die Gegend zu ziehen, will geplant sein. Denn einerseits möchte man gut ausgerüstet sein, andererseits spürt man jedes zusätzliche Gramm entsetzlich schwer auf den Schultern. Einen Pilgerpfad zu erwandern ist keineswegs immer nur schön. So taucht gerade zu Beginn oft die Frage, warum sie sich das ganze überhaupt antut. Aber auch unter den anderen Pilgern findet sich kaum jemand, der die ersten Kilometer voller Freude zurücklegt. Obwohl ein derartiges Abenteuer für mich durchaus reizvoll ist, ist es schwer bei diesen Schilderungen nicht den Mut zu verlieren. Doch ähnlich wie es Lena geht, hat man dann als Leser selbst immer wieder diese Lichtblicke. Diese herrlichen Moment in denen sich einzigartige Landschaften vor dem inneren Auge auftun und man plötzlich versteht wozu das Ganze. Sehr gut kann man immer wieder den mehr als berechtigten Stolz von Lena spüren – nach jeder schweren Etappen und immer wenn das Wandern aufgrund von beispielsweise Wetterbedingungen oder Blassen erschwert wurde und sie es trotzdem geschafft hat. Die 88 Tempeln klingen wirklich verlockend. Auch die ein oder andere Strecke durch den Welt oder entlang der Küste, klingt traumhaft. Doch lediglich 150 Kilometer der knapp 1300 sind NICHT Asphalt. Entlang der Straßen oder durch lange, dunkle Tunnels, in denen die Autos dicht an den Pilgern vorbei rasen klingt hingegen gar nicht verlockend. Am Ende sind es trotz der Suche nach dem Nichts und der vielen Gelegenheiten in sich zu gehen und zu sich zu finden, doch die Menschen, die eine derartige Wanderung einzigartig machen. Je weiter der Weg umso mehr werden die Pilger zu einer Gemeinschaft. Ein faszinierendes Phänomen. So detailliert die Erzählungen der ersten beiden Präfekturen sind, werden diese immer kürzer. Vor allem die vierte Präfektur wird auf gerade mal 20 Seiten abgehandelt. Das fand ich sehr schade, da es hier doch bestimmt auch noch einiges zu erzählen gegeben hätte.

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