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Rezension zu
Der Zug der Waisen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Buch, dass man so schnell nicht vergisst

Von: Olga
09.04.2015

In "Der Zug der Waisen" haben wir zwei Erzählstränge, die sich zu einer besonderen Geschichte verknüpfen. Die Geschichte beginnt 2011 mit Molly, die bei einer Adoptivfamilie lebt und nach einem Diebstahl vor dem Problem steht, dass sie Sozialstunden ableisten muss oder ins Jugendgefängnis gehen muss. Ihr Freund Jack verhilft ihr zu einem Job bei einer älteren Dame und so kommt es, dass Molly Vivian begegnet und unzählige Stunden mit ihr auf dem Dachboden verbringt, um diesen zu entrümpeln. Gemeinsam wühlen sie sich durch zahlreiche Kisten und entdecken immer mehr Erinnerungsstücke aus Vivians Vergangenheit. Der zweite Erzählstrang beginnt 1929 in New York, wo die neunjährige Niamh (Neev) mit ihrer, aus Irland übergewanderten Familie in einer kleinen Wohnung lebt. Bei einem Feuer kommt ihre gesamte Familie ums Leben und so findet sich Niamh in einem Waisenzug wieder. Mit diesen Zügen reisten Waisenkinder durch Amerika und wurden unter dem Vorwand einer Adoption als billige Arbeitskräfte missbraucht. Dieses Buch ist unsentimental und dennoch berührend. Christina Baker Kline schafft es mit einem teilweise neutralen Erzählstil einem zwei wundervolle Frauen näher zu bringen und ihre Geschichte zu vermitteln. Mit Molly haben wir eine Protagonistin die nach außen hin sehr hart und nach innen so zerbrechlich ist, dass man sie einfach ins Herz schließen muss und Vivian ist einfach ein großartiger Charakter. Hier treffen zwei starke Frauen aufeinander, die bereits in jungen Jahren mehr erlebt haben, als manch anderer in seinem gesamten Leben. Bei "Der Zug der Waisen" handelt es sich um kein Buch, welches man eben "weglesen" kann, sondern ein Buch für das man sich Zeit nehmen muss. Das Buch vermitteln auf wundervolle Weise, dass man sein Schicksal nicht nur hinnehmen kann, sondern auch annehmen und das aus schlechtem manchmal auch etwas Gutes entstehen kann. Von mir eine absolute Leseempfehlung.

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