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Rezension zu
Pandemie - Die Extinction-Serie 1

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Da hilft keine Grippeimpfung

Von: FrauSchafski
21.07.2019

Zwei Erkenntnisse möchte ich gleich an den Anfang stellen. Erstens: „Pandemie“ hat zwar maßgeblich mit dem Ausbruch eines (noch unbekannten) Virus zu tun, aber das ist nur der vordergründige Plot, dahinter steckt noch einiges mehr. Zweitens: Diese knapp 800 Seiten sind nur der Auftakt einer Reihe, was mich, um ehrlich zu sein, etwas schockiert hat. Andererseits baut der Autor auf diesen 800 Seiten ein so kompliziert verfochtenes Handlungskonstrukt auf, dass ich mich schon wunderte, wie er das alles wieder auflösen will. Antwort: Er löst es (noch) nicht auf, jedenfalls nicht komplett. Immerhin muss man ihm zugute halten, dass er keinen monströsen Cliffhanger ans Ende stellt, sondern den Leser zumindest einigermaßen befriedigt aus diesem ersten Teil verabschiedet. Davor passiert viel, fast zu viel. Der Autor hat sich eine Menge vorgenommen und insgesamt sorgsam recherchiert. So sorgsam, dass die ersten 150 Seiten gespickt sind von Abkürzungen mit zugehöriger Beschreibung der nationalen und internationalen Organisationen, die beim Ausbruch einer Pandemie beteiligt sind, dass ich erst einmal völlig lost war. Danach löste sich endlich ganz langsam der Nebel und ich konnte der Story folgen, die ab da entsprechend auch durchaus spannend wurde. Erzählerisch ist das ganze sehr eng an die Geschichte der beiden Hauptprotagonisten, Desmond und Peyton, geknüpft, deren Werdegang wie nebenbei zum zentralen Dreh- und Angelpunkt wird. Wo war nochmal die Pandemie? Wen wundert es da, dass sich die partielle Auflösung nicht allein der Rettung der Menschheit widmet, sondern mit viel Pathos auch die beiden zentralen Figuren involviert sind. Typisch amerikanisch, möchte ich meinen, und ebenso ziemlich schmalzig. Positiv überrascht hat mich dennoch die Vielseitigkeit der Handlung, die sich eben nicht nur um die Bekämpfung und Eindämmung des Virus dreht, sondern über die vielen hundert Seiten ein ganzes Ursachenkonstrukt erdenkt. Fazit: Jap, ein Monstrum von Virus, Handlung und amerikanischem Weltrettungspathos. Aber auch gut recherchiert, technisch spannend und erzählerisch über weiter Strecken prima lesbar. Ein Wälzer, der unter die Kategorie „Tut nicht weh, muss aber auch nicht sein“ fällt und daher von mir gute drei Sterne bekommt.

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