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Rezension zu
Die vergessene Burg

Fesselnd, romantisch und ein klein wenig unheimlich

Von: Klusi liest
20.07.2019

Die junge Paula Cooper lebt als Gesellschafterin bei einer kränklichen Verwandten. So recht zufrieden ist sie nicht mit ihrem Schicksal, denn sie hat den Eindruck, dass es Cousine Harriet immer dann plötzlich schlecht geht, wenn sich für Paula gerade mal ein wenig Abwechslung bieten würde. Sie vereinnahmt Paula völlig, aus welchen Gründen auch immer. Auf mich machte Cousine Harriet von Anfang an einen selbstsüchtigen Eindruck. Das Arrangement, dass Paula bei der Cousine leben soll, wurde von ihrer Mutter getroffen. Als ein Brief aus Bonn für Paula eintrifft, erfährt die junge Frau das nur durch einen Zufall. Ihr schwer kranker Onkel Rudy, von dessen Existenz sie keine Ahnung hatte, schreibt ihr und bittet sie, zu ihm zu kommen. Die Enttäuschung über ihre Mutter und Cousine Harriet, die anscheinend unter einer Decke stecken und ihr etwas verheimlichen, lässt in Paula schnell den Entschluss reifen, die Einladung des Onkels anzunehmen. Paula hofft, von ihm etwas mehr über ihren verstorbenen Vater zu erfahren. Allein reist die junge Frau an den Rhein und wird von ihrem Onkel sehr herzlich aufgenommen. Auch er möchte die Wahrheit über die Umstände erfahren, die damals zum frühen Tod seines Bruders geführt haben. Paula war noch ein Kleinkind, als sie ihren Vater verlor, und im Lauf der Zeit erfährt sie seltsame Dinge rund um dessen Tod. Bei ihrem Onkel Rudy findet sie endlich so etwas wie familiäre Zuneigung. Bonn und die Landschaft am Rhein fasziniert Paula, und nur zu gerne hilft sie ihrem Onkel in seinem Geschäft mit Touristenbedarf. Bei einem Ausflug, um Land und Leute besser kennen zu lernen, begegnet Paula dem Fotografen Benjamin Trevor. Der erste gegenseitige Eindruck ist nicht gerade gut, denn Benjamin benimmt sich ihr und ihrer Begleiterin gegenüber sehr unhöflich, und Paula reagiert äußerst ungehalten. Wenig später findet unter einem völlig anderen Aspekt eine weitere zufällige Begegnung statt, die alles verändert und eine freundschaftliche Verbundenheit zwischen den jungen Leuten entstehen lässt, so dass Benjamin Paula hilft, Antworten auf die vielen offenen Fragen um die Vergangenheit zu finden. Inmitten einer wundervoll beschriebenen Kulisse am Rhein stellt sich Paula den Rätseln der Vergangenheit. Auch ihr Onkel Rudy hat ein Geheimnis, wenn dieses auch sehr persönlich ist und nicht im Zusammenhang mit dem Tod von Paulas Vater steht. Der Klappentext war für mich in dieser Hinsicht ein wenig irritierend. Die Darstellungen der verschiedenen Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Paula und ihr Onkel waren mir auf Anhieb sympathisch, während Benjamin erst auf den zweiten Blick punkten konnte. Wundervoll sind die Landschaftsbeschreibungen und die Schilderungen diverser Sehenswürdigkeiten in Bonn und Umgebung. Der Schreibstil des Romans ist fesselnd und kurzweilig. Je weiter ich las, umso neugieriger wurde ich auf die Zusammenhänge und die Lösung, denn alles lässt sich ziemlich geheimnisvoll an, und lange weiß man nicht, in welche Richtung die Geschichte führt. Bei der „vergessenen Burg“ handelt es sich um die Ruine Ehrenfels bei Rüdesheim. Was Paula mit dieser alten Burg verbindet, ist ein Geheimnis, das es zu lösen gilt. Das Ende der Geschichte war dann doch ziemlich schaurig und für mich nicht völlig glaubwürdig. Aber das tat dem Lesevergnügen keinen Abbruch, und ich habe trotzdem jede Seite des Romans genossen.

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