Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Der Alte muss weg

Skurril, schräg, mit ernstem Unterton

Von: Patno
12.07.2019

Mädels, über eines solltet Ihr Euch im Klaren sein. Dieses Buch wirft Fragen auf, wenn „Er“ es auf Euerm Nachttisch entdeckt. Der Männerblick ist unbezahlbar. Bleibt locker und tut so, als würdet Ihr gar nicht wissen, was „Er“ meint. Aufwärtsbewegungen der Mundwinkel sind zu vermeiden! Carla Berlings Roman „Der Alte muss weg“ ist am 8.Juli bei beim Heyne Verlag erschienen. Und täglich grüßt das Murmeltier... In Steffis Alltag hat sich die Gewohnheit breitgemacht. Immer der gleiche Tagesablauf. Steffis Sohn ist längst erwachsen. Der Ehegatte nervt. Keine Spur mehr von Liebe und großen Gefühlen. Einziger Lichtblick in Steffis Leben ist das montägliches Treffen mit ihren Freundinnen im Brauhaus. Alkohol wird zum Retter in der Not. Pläne werden geschmiedet. Steffi möchte die einstige Reihenhausidylle in einen Tatort umwandeln. Der perfekte Mord!? Sie glaubt fest daran, dass danach alles besser wird. Doch die Umsetzung der Pläne gestaltet sich schwierig. Mit ihrem ironisch-witzigen Schreibstil hat mich Carla Berling schnell in den Bann ihrer Geschichte gezogen. Ihre Figuren sind überspitzt inszeniert. Sie bedient sich typischer Klischees. Neben dem Schmunzelfeeling gibt es einen ernsten Unterton, ein Stück Gesellschaftskritik. Zwischen den Zeilen versteckt sich eine Botschaft. Denken wir einmal an uns selbst. Wir drehen täglich unsere Runden im Hamsterrad. Das Pensum muss geschafft werden. Viel Zeit bleibt dabei für die Beziehung nicht. Gewohnheiten schleichen sich ein und irgendwann kommt der Punkt, an welchem wir ausbrechen wollen. Noch einmal neu durchstarten. Aber muss der Alte wirklich weg? Trotz des unterschwelligen Humors ist Berlings Roman tiefsinnig und regt zum Nachdenken an. Besonders amüsant fand ich das illustre Damenkränzchen. Herrlich schräg, schrill und überzogen. Mit Steffis Mann Tom habe ich sympathisiert. Ein cooler Typ. Ich konnte gar nicht verstehen, warum sie ihn loswerden wollte. Wer wissen möchte, ob Steffi letztendlich ihren Plan in die Tat umsetzen kann, ob es noch mehr Tote geben wird und wie der perfekter Mord aussehen könnte, sollte zu Carla Berlings Roman „Der Alte muss weg“ greifen. P.S. Aus Sicherheitsgründen sollte die männliche Leserschaft von diesem Roman ferngehalten werden.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.