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Rezension zu
Das Haus am Ende der Welt

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Genialer Endzeitthriller

Von: Buchfeeteam
04.07.2019

Ich bin eine ganze Weile um das Buch herumgeschlichen - gerade bei Horror ist das Risiko ja doch recht groß, einfach nur Schund zu bekommen. Aber "Das Haus am Ende der Welt" hat mich überzeugen können. Obwohl sich die gesamte Handlung nur in knapp 48 Stunden abspielt und der Autor das Geschehen nahezu ununterbrochen sekundiös erzählt, wirkt es nicht langgezogen oder langweilig. Am Anfang sehen wir die Ereignisse aus der Perspektive Wens, des adoptierten chinesischen Mädchens, dass ihre Papas über alles liebt. Während des Handlungsverlaufs wechselt die Perspektive zwischen den restlichen Personen - also entweder den zwei Papas oder den insgesamt 4 Fremden, die zu der Hütte kommen. Manchmal überlappt sich auch die Erzählung, indem sie kurz hintereinander aus zwei Perspektiven erzählt wird, was aber wichtig ist, um die jeweiligen darauf folgenden Handlungen und Entscheidungen verstehen zu können. Gerade die Tatsache, dass eigentlich, objektiv betrachtet, gar nicht wirklich viel an Handlung passiert (es spielt sich komplett in der Hütte und darum herum ab und das wie gesagt auf die Dauer von nicht einmal zwei Tagen), bringt die Spannung auf die Spitze, weil man sich so sehr wünscht, dass endlich mal ein großer Knall passiert - und es passiert zwar immer wieder was, aber irgendwie erscheint es dann gar nicht so als bombastisches Ereignis, da die Handlungen ALLE so detailliert beschrieben werden, dass die eigentlichen Schlüsselereignisse darin fast untergehen. Wie ich finde, hat der Autor damit richtig gut rübergebracht, wie einem das selbst in der Situation vorkommen muss, nämlich wie ein Alptraum und die Betroffenen, vor allem die kleine Wen, können eigentlich gar nicht richtig realisieren und verstehen, was ihnen da eigentlich gerade passiert. Die Protas finde ich übrigens prima (also vor allem die kleine Wen, die für ihre acht Jahre ziemlich aufgeweckt ist - ich kann mir gar nicht vorstellen was ein solches Erlebnis im Gehirn eines Kindes diesen Alters anrichtet. Aber auch die Papas Eric und Andrew finde ich sehr sympathisch, jeden auf seine Weise, auch wenn wir natürlich nur einen kleinen Auschnitt in einer Extremsituation von ihnen mitbekommen. Meiner Meinung nach wird ja bis zum Ende nicht ganz klar, ob die Fremden jetzt im Recht waren oder nicht. Ganz gezielt hat der Autor hier immer wieder sowohl Zweifel als auch Bekräftigungen für das drohende Unheil eingestreut, und so mich als Leser immer wieder zwischen zwei Seiten hin und hergezogen. Das Ende verrate ich natürlich nicht - aber ich fand es total unbefriedigend. So wie in Horrorfilmen, wenn im Abspann der Tote auf einmal die Augen wieder aufmacht, kennt ihr solche Szenen? So ungefähr fand ich das Ende dieses Buchs im übertragenen Sinne. ... aber eine Fortsetzung würde eigentlich trotzdem keinen Sinn machen. Nun ja, bildet Euch ein eigenes Urteil :-) Ach ja: Stellenweise ist die Geschichte schon ziemlich brutal und blutig. Es kommen da einige sehr deutlich beschriebene und nicht gerade jugendfreie Szenen drin vor. Sollte man sich also drauf einstellen :-) Und man stelle sich vor: Die komplette Story kommt ohne jegliche Sexgeschichten, Romanzen oder ähnliches aus! Das hat heutzutage ja schon Seltenheitswert. Mein Fazit: Trotz oder gerade wegen des eigenwilligen, aber trotzdem sehr gut lesbaren Erzählstils des Autors bekommt das Buch etwas einzigartiges und eine durchgehende Hochspannung, dem Leser wird selbst eine Wahl gelassen, an was er glauben möchte, und das hat mir ganz gut gefallen. Ich finde für mich eigentlich nichts zu meckern, und daher gebe ich dem Buch 5/5 Sternen.

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