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Rezension zu
Der Zug der Waisen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein ganzes Leben

Von: Harakiri
06.04.2015

Die 17 jährige Waise Molly lebt bei Pflegeeltern. Als sie in der Bibliothek ein Buch stiehlt, wird sie zu 50 Stunden sozialer Arbeit verdonnert. Diese leistet sie bei der 91 jährigen Vivian ab, die ihren Dachboden entrümpeln will. Schnell wird klar: Vivian will gar nichts entrümpeln, nur ihr Leben noch einmal in Erinnerungen tauchen. Molly und Vivian finden bald einen Draht zueinander und so erzählt Vivian, die früher Niamh hieß, von ihrem beschwerlichen Weg mit dem Waisenzug und ihren traurigen Erlebnissen mit den Familien, in denen sie aufwachsen sollte. Obwohl mich das Buch sehr berührt hat, fehlte mir doch ein klein wenig Gefühl. Manchmal denke ich, die Erzählung könnte etwas mehr Tiefgang haben und etwas detailreicher ausfallen. Ging schon los im Zug: sicher, alles sehr emotional, aber so richtig in die Tiefe ging es nicht. Die Jungs und Mädchen sitzen da - aber der Leser spürt nicht, was sie denken, spürt ihre Angst nicht wirklich. Und auch bei der versuchten Vergewaltigung, später dann der Marsch durch den Schnee - hier hätte die Autorin in meinen Augen noch mehr draus machen können. Die Freundschaft zwischen Molly und Vivian fand ich hingegen sehr schön. Da meine Oma gleich alt ist habe ich mir immer wieder gedacht, dass es mich auch interessiert, was sie denn schon alles durchgemacht hat. Sie musste auch flüchten – jetzt werde ich sie definitiv fragen, was ihre „Portages“ waren. Auch wenn ich mir etwas anderes unter dem Buch vorgestellt hatte, hat es mir sehr gut gefallen. Der Titel lässt eigentlich daraus schließen, dass wir eine Geschichte aus dem Waisenzug lesen, allerdings ist dieser Teil der Story etwas kurz gehalten. Doch die nachfolgenden Erlebnisse von Vivian sind sehr lesenswert und haben mich damit versöhnt, nicht allzuviel Input der eigentlichen Züge zu bekommen. Aber da gibt es dann sicher weiterführende Literatur, die ich mir gerne holen werde.

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