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Rezension zu
Der Junge

Interessante Idee mit sehr nerviger Hauptfigur

Von: Ponine T.
05.06.2019

Cecilia Wilborg führt ein Leben, von dem die meisten Menschen nur träumen können. Sie wohnt mit ihrem erfolgreichen Mann und den gemeinsamen Töchtern in einer friedlichen und wohlhabenden Kleinstadt in Norwegen. Doch eines Tages wird sie gebeten, sich um einen kleinen Jungen zu kümmern, der plötzlich in der örtlichen Schwimmhalle aufgetaucht ist. Keiner weiß, wo Tobias herkommt oder wer er ist. Dann wird eine tote Frau gefunden, die man für seine Mutter hält. Aber Tobias kommt auch Cecilia merkwürdig vertraut vor. Hat sie ein Geheimnis, von dem niemand etwas ahnt? Und wie weit ist sie bereit zu gehen, um es zu schützen? Als ich dieses Buch beim bloggerportal vorgeschlagen bekommen habe, habe ich nicht sehr lange gezögert. Sowohl der Umschlag als auch der Klappentet klangen einfach nach einer sehr verlockenden Geschichte, die meine Lust auf Psychothriler wieder wecken könnte. Leider muss ich sagen, dass mich das Buch nicht vollständig überzeugen konnte und ich einige Male davor war, es wieder wegzulegen. Es war, das vorneweg, sehr zügig zu lesen, also insgesamt hat die Geschichte schon Triebkraft, und besonders die Perspektivwechsel tragen dazu bei, Spannung aufzubauen durch ihre Andeutungen, die man dann an anderer Stelle bestätigt bekommt. Wenn da nur nicht diese unsympathsiche und nervige Hauptfigur wäre, in die ich mich so überhaupt nicht hineinversetzen konnte und die mir dadurch keinen Zugang zu der Geschichte ermöglich hat. Cecilia ist von Seite 1 an eine arrogante, wohlstandsverwahrloste Zicke und ich verstehe absolut nicht, wie es überhaupt passieren kann, dass sie in diese Situation gerät. Einen fremden Jungen im Schwimmbad aufgabeln, das passt einfach so gar nicht zu ihr, und bereits durch diese Handlungsdiskrepanz war das Buch für mich viel weniger spannend und interessant als gehofft. Der Twist in Teil 2, der das vielleicht erklären könnte, war für mich ebenfalls recht vorhersehbar und dennoch ging er in dieselbe Richtung: es war einfach irgendwie unglaubwürdig, dass genau das genau so passieren konnte. Für mich leben Psychothriller aber auch davon, dass ich mich leicht in diese Stelle begeben könnte und dadurch die Spannung am eigenen Leib miterfahre. Das hat dieses Buch wirklich nicht geschafft. Spannung ja, aber mir fehlte der Page-Turner-Effekt, der nicht durch den Schreibstil, sondern durch die Handlung bedingt ist.

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