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Rezension zu
Das glühende Grab

Das glühende Grab (Yrsa Sigurdardóttir)

Von: Poldi
03.06.2019

Vor einigen Jahrzehnten wurde das Elternhaus von Markús Magnússon bei einem Vulkanausbruch zerstört. Doch nun sollen Ausgrabungen auch dieses Haus wieder freilegen. Markús besteht aber darauf, zuerst den Keller in Begleitung seiner Anwältin Dóra Gudmundsdóttir zu betreten – wie sich herausstellt nicht ohne Grund, denn mehrere Leichen finden sich dort wieder. Natürlich fällt der erste Verdacht auf Markús, sodass es an Dóra ist, seine Unschuld zu beweisen... Die isländische Autorin Yrsa Sigurdardóttir hat gleich zwei erfolgreiche Thriller-Reihen, an denen sie momentan schreibt. „Das glühende Grab“ widmet sich dabei wieder der Rechtsanwältin Dóra Gudmundsdóttir, der dritte Fall für die engagierte Frau beginnt mit einem Prolog um einen finsteren Mord, der atmosphärisch so dicht und packend ist, dass ich sofort Feuer gefangen habe und unbedingt wissen wollte, was genau dahinter steckt. Bis dies enthüllt wird, dauert es natürlich noch seine Zeit, doch diese wurde von Sigurdardóttir sehr abwechslungsreich und spannend aufgefüllt, wie sie es auch in ihren Vorgängerromanen schon geschafft hat. Die 350 Seiten andauernde Geschichte enthält immer wieder sehr wohl platzierte Cliffhanger, die den Leser bei Laune halten, zumal immer mal wieder kleine Teile der Gesamtlösung aufblitzen – gerade so viel, dass man nicht das Gefühl hat, völlig im Dunkeln zu tappen und deswegen frustriert zu sein, aber nie so viel, dass man die Hintergründe selbst erschließen könnte. Das macht Sigurdardóttir erst ganz am Ende, dort laufen dann geschickt alle Fäden zusammen und werden zu einem sehr stimmigen und faszinierenden Gesamtbild zusammengefügt. Es ist eines dieser Bücher, die nach dem Auslesen nicht so schnell vergessen werden, sondern noch einige Zeit im Gedächtnis nachhallen und mich auch noch einige Zeit beschäftigt haben. Die Erzählweise ist sehr flüssig und rund, die Autorin baut aber auch einige Ecken und Kanten ein, die den Reiz durchgängig hochhalten. Über einige Formulierungen bin ich im positiven Sinne gestolpert, da sie schöne Bilder oder besonders aussagekräftige Szenerien schaffen. Sehr gut gefällt mir auch, dass das Privatleben von Dóra Gudmundsdóttir in guten Dosen behandelt wird, die Anwältin also lebensnaher und sympathischer wirkt, ohne dass sie einen der typischen Schwedenkrimi-Störungen hätte. So kann sich „Das glühende Grab“ ganz auf die eigentliche Handlung konzentrieren. Auch hier sind die vielen Charaktere sorgfältig gezeichnet und mit markantem Auftreten versehen, sodass man sich gut in die verschiedenen Szenen und Konstellationen einfindet. Sicherlich ist der Übergang von Thriller und Krimi fließend, bei diesem Roman würde ich aber eher zur zweiten Kategorie tendieren. Die Ermittlungen von Dóra Gudmundsdóttir sind sehr sorgfältig und spannend aufbereitet, viele Cliffhanger und Wendungen sorgen für Dynamik und eine lebendige Stimmung. Sigurdardóttir versteht es hier vortrefflich, mit ihren Lesern zu spielen und sie immer wieder auf eine falsche Spur zu locken, sodass die Auflösung dann tatsächlich überraschend und stimmig geraten ist. Sehr lesenswert!

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