Rezension zu
Das digitale Debakel
Eine schonungslose Abrechnung
Von: Norbert Schreiber aus LindbergEine schonungslose Abrechnung mit der Realität im Netz und mit den Zukunftsaussichten. In der total vernetzten Welt verzerrt das Internet die Wirklichkeit, die Milliardäre aus Silicon Valley machen die Gewinne und wir alle liefern den Daten-Wust dafür. Es höhlt die Mittelschicht aus, und macht die Kluft zwischen arm und reich immer größer. Voyeurismus und Narzissmus feiern fröhliche Urständ. Das www. produziert statt Aufklärung die Herrschaft des Pöbels. Wir schicken Datenpakete im Netz hin und her und merken nicht, wie wir von den sozialen Netzwerken ausgenutzt und immer abhängiger werden. Fast 300 Milliarden Nachrichten werden pro Jahr im Netz verschickt. 78 Prozent davon sind nutzlose Spams. Amazon, Google, Twitter, Facebook müssen von der Politik kontrolliert werden, denn die Menschen werden zu bloßen Annoncen im Werbegeschäft gemacht. Der Autor fordert von uns verantwortungsvolle Selbstbeschränkung: “Aber die Regierungen müssen nicht nur Google die Stirn bieten.“ Andrew Keen reitet im Parforceritt eine Attacke gegen die Internet-Giganten. Seine Analyse ist faktenreich, präzise klar, doch wie wir den coolen Kapitalismus in der „grenzenlosen“ Zukunft bändigen, da bleiben die Rezepte des Autors etwas dünn und dürftig. Dennoch gehört das kritische Buch in die Hand aller digitalen Analphabeten, vor allem der Politiker.
Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.