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Rezension zu
Alles, was du fürchtest

Spannend, aber nicht überraschend

Von: Tintenhain
29.05.2019

Nachdem ich „Die Gerechte“ von Peter Swanson vor einem Jahr regelrecht verschlungen habe, war ich sehr gespannt auf „Alles was du fürchtest“. Ich kann gar nicht glauben, dass das Buch so lange auf dem SuB lag! Kaum angefangen, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen und hab sogar im Bus gelesen, obwohl mir dabei immer schlecht wird. Peter Swanson schafft ein spannendes Ausgangsszenario. Nachdem Kate Priddy versucht, sich endlich wieder dem Leben zu stellen, das nach einem traumatischen Erlebnis zu einem Versteckspiel geworden ist. Als sich die Gelegenheit ergibt, tauscht sie mit ihrem Cousin Corbin die Wohnung. Für einige Wochen wird sie nach Boston gehen und Corbin wird ihr Apartment in London bewohnen. Kate ist guter Dinge, auch wenn gelegentlich Panikattacken dafür sorgen, dass ihr Zweifel kommen. Doch gleich am ersten Tag wird in der Nachbarwohnung eine junge Frau ermordet aufgefunden. Corbin erklärt, dass er seine Nachbarin Audrey kaum kannte. Doch Kate findet einen Schlüssel zu ihrer Wohnung in Corbins Küchenschublade. Auch Kates Nachbar Alan scheint mehr zu wissen und Audreys Freund Jack, der nicht loslassen kann und nach Audreys Tod immer wieder vor dem Haus auftaucht, behauptet sogar, dass Corbin und Audrey eine Affäre hatten. Kate merkt, dass Merkwürdiges um sie herum passiert und sie fühlt sich bald nicht mehr sicher. Der Fokus des Romans liegt bei Kate, einer jungen Frau, die wieder zu sich selbst finden will. Sie kann ungewöhnlich gut zeichnen und sie möchte ihren Aufenthalt in Boston nutzen, um ein Kunstseminar zu besuchen. Ihre Ängste machen sie zu einer schlechten Beobachterin. Sie weiß nicht, ob sich die Zeichnungen, die sie von den Personen, die ihr begegnen, gemacht hat, verändern oder ob sie die streunende Katze, die immer wieder in ihre Wohnung schlüpft, wirklich hinausgelassen hat. Zudem ist sie verunsichert, weil sie sich von ihrem Nachbarn Alan angezogen fühlt. Er ist attraktiv, aber scheint auch merkwürdig zu sein. Immerhin gibt er zu, Audreys Wohnung beobachtet zu haben. Mit einem weiteren Handlungsstrang, der in Corbins Vergangenheit blicken lässt, lenkt Peter Swanson den Leser auf die richtige Spur. Obwohl hier schon einiges erklärt wird und man sich dem Mörder schrittweise nähert, ist dieser Handlungsstrang für die Komposition des Thrillers notwendig, ohne dabei die Spannung zu zerstören. Ohnehin lebt „Alles was du fürchtest“ vom geheimnisvollen Thrill, der sich aufgrund der subtilen Veränderungen in der Wohnung, dem voyeuristischen Nachbarn Alan und der Frage, wem hier zu trauen ist, ergibt. Kate, die aufgrund ihrer psychischen Labilität ohnehin in stetiger Angst lebt, ist dem Leser hier keine Hilfe. Dafür ist ihre Wahrnehmung zu unzuverlässig. So ist „Alles was du fürchtest“ ein durchgehend spannender Thriller, der die Story konsequent und logisch zum Schluss bringt. Dabei wird ab und an vorgegriffen, so dass nicht alles überraschend kommt, aber es macht auch mal Spaß, beim Mitraten richtigzuliegen. © Tintenhain

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