Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Konklave

Spannend und informativ, sehr empfehlenswert

Von: Barbaras Bücherbox
19.05.2019

Kardinal Lomeli zweifelt an sich und seinem Glauben – doch als er den Papst sein Rücktrittsgesuch vorstellt, schmettert dieser es ab und lässt Lomeli weiterhin auf seinem Posten als Dekan (etwas wie ein Vorsteher). Nur wenig später ist der Papst tot und Lomeli verzehrt von Gewissensbissen wegen des Grolls, den er in den letzten Wochen dem Papst gegenüber verspürt hat. Für seine Zweifel und Vorwürfe bleiben ihm jedoch nur wenig Zeit, denn auf den Tod des alten Papstes muss die Wahl des neuen folgen: das Konklave. Nach dem Tod des Kirchenoberhaupts werden alle weltweit 117 Kardinäle nach Rom gerufen, um dort den neuen Papst zu wählen, doch bereits vor Beginn kommt es zu Zwischenfällen. Nur wenige Stunden, bevor sich das Konklave zurückzieht und sich für die Außenwelt versperrt, taucht ein 118. Kardinal auf – Benitez, ein Philippine, von dem bisher keiner der Anwesenden gehört hat – angeblich ernannt vom verstorbenen Papst als Kardinale in pectore – des Herzens – und zeitlebens geheim gehalten. Doch das Kirchengesetz ist eindeutig, und so wird der unbekannte Kardinal zum Konklave zugelassen und die Türen vor der Außenwelt verschlossen. Und als die Wahl des neuen Papstes beginnt, stellt Lomeli fest, dass auch das Konklave Politik ist und einige Männer Gottes stärker nach Macht streben, als es gut für sie wäre. Die Geschichte wirft den Leser mitten in das Geschehen. Bereits ab den ersten Seiten wäre es angebracht, ein Dramatis personae anzulegen, denn von den insgesamt 118 Kardinälen scheinen gut und gerne die Hälfte davon namentliche Erwähnung im Roman zu finden. Trotzdem – und geschuldet darf das wohl dem sehr angenehmen Schreibstil sein – findet man gut in die Geschichte: auch wenn man keine Ahnung (wie ich) von einem Konklave hat. Das Buch liest sich wie ein politischer Thriller und ist dabei tatsächlich keine Seite lang langweilig. Voller politischer Intrigen und doch auch wahrlich gläubiger Männer verbringen wir die wenigen Tage des Konklaves zusammen mit Lomeli, der häufig Kraft in seinem zerrütteten Glauben sucht und Gott um Führung bittet, wobei auch er oft unsicher ist, ob die Leitung geistlicher Natur ist oder aus seinem Inneren kommt. Ein sehr gutes Buch.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.