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Rezension zu
Das Mauerschweinchen

Was ein Meerschweinchen mit der Berliner Mauer zu tun hat

Von: Foxis Bücherschrank
07.05.2019

Das Mauerschweinchen Aufgeteilt ist die Geschichte, die im Westen so wie im Osten Berlins zur DDR Zeit spielt zwischen dem Mädchen Nora (Westen) und dem Jungen Aaron (Osten). Ich habe mir das Buch ausgesucht, weil ich meinem Kind die Unterschiede zwischen Ost und West zur DDR Zeit nahe bringen wollte und warum eine Mauer mitten durch Berlin gezogen worden war. Die meisten Bücher sind einfach zu schwierig geschrieben, aber hier ist das einfach sehr kindgerecht und dennoch deutlich beschrieben, was die DDR war und was das mit dem geteilten Deutschland auf sich hatte. Gerade ich als Wessi habe als Kind das geteilte Deutschland gar nicht so wahrgenomen. Als die Mauer gefallen ist, war ich 10. Das Ausmaß und was das mit den Menschen gemacht hat, ist mir erst viel später klar geworden. Ich denke, wir können, wirklich froh sein, dass wir wieder ein vereinigtes Land sind. Ich finde im Buch, wird das Leben im Westen, sowie das im Osten gut erklärt. Beide Familien wohnen direkt an der Mauer (Bernauer Straße mit dem bekannten Grenzabschnitt). Während Nora im Westen frei aufwachsen kann und sich über die strengen Regeln die zum Beispiel ein Paket in den Osten mit sich bringt, wundert, hat auch Aaron im Osten so einiges zu beachten, wenn er unbehelligt spielen möchte. Im Buch kommt erst mal Nora und ihre Familie die im Westen der Stadt wohnen dran. Die Mauer ist einfach eine Mauer und für Nora nicht weiter tragisch. Sie hat nur einen Wunsch, ein eigenes Meerschweinchen zu besitzen. Das aber verweigern die Eltern ihr. Aaron, der im Osten der Stadt wohnt und dessen Eltern auf Forschungsreise sind, zieht solange bei seiner Oma ein und kommt durch Zufall an ein Meerschweinchen, welches er über die Mauer in den Westen „flüchten“ lässt – in einem selbstgebauten Fallschirm. Was sich nie für Aaron aufklären wird, ist, ob das Meerschweinchen sicher im Westen gelandet ist. Dies bleibt für Aaron nur zu hoffen. Und hier verknüpft sich für den erwachsenen Leser, der Kenntnisse zu den Ost/West Geschehnissen der Flucht. Viele die damals aus dem Osten geflüchtet sind, durften/konnten sich bei den Verwandten nicht melden. Das wäre zu gefährlich gewesen. Im Ost-Teil des Buches, also Aarons Sicht der Dinge, finde ich allerdings wirklich spannend geschrieben, denn der erlebt richtig was, als er feststellen muss, das Oma aus dem Westen nicht mehr zurück gekommen ist. Er versucht herauszufinden, was da passiert ist. Da nimmt die Geschichte dann richtig fahrt auf. Ich finde, das Meerschweinchen ist irgendwie nur eine Randerscheinung. Alledings hat die Meerschweinchen-Flucht was. Das ist mehr als gut ausgedacht um Kindern das Thema Berliner Mauer zu erklären. Ich hoffe das den Kinder, die diese Geschichte lesen, klar wird, dass sich Nora und Aaron nie treffen werden, solange eine Mauer Berlin teilt. Vielleicht sind sie sich nach der Wende mal (unbewusst) über den Weg gelaufen. Diese war 1989. In einer Zeit, in der sich heute Kinder/Jugendliche nichts mehr unter der DDR vorstellen können, Geschweige denn Wissen, dass wir mal ein geteiltes Land waren, finde ich „Das Mauerschweinchen“ sollte das Prädikat „Lehrreich“ erhalten und Schullektüre werden. Man kann, auch wenn man hier nur einen kleinen Teil aus dieser Zeit erfährt, Kindern neugierg auf Geschichte machen, die noch gar nicht so lange her ist. Nur so viel, gäbe es die Mauer heute noch, wären mein Mann und ich nicht verheiratet. Das muss man sich mal vorstellen. Ich bedanke mich beim Bloggerportal und dem cbj-Verlag für das eBook als Rezensionsexemplar.

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