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Rezension zu
Winterbergs letzte Reise

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine abenteuerliche Eisenbahnreise durch die Geschichte Mitteleuropas

Von: Was Silke liest
01.05.2019

Wenzel Winterberg, 1918 in Liberec (ehemals Reichenberg) geboren, lebt in einem Altenheim in Berlin, wo sich der Altenpfleger Jan Kraus liebevoll um ihn kümmert. Während Kraus den Nachnamen seines Patienten mit seinem Geburtsort Vimperk, dem früheren Winterberg im Böhmerwald, in Verbindung bringt und von seiner alten Heimat erzählt, hört Winterberg gespannt zu. Er äußert daraufhin den Wunsch zusammen mit Kraus eine letzte Reise zu unternehmen, um seine verlorene große Liebe zu finden. Mit Hilfe eines Baedecker Reiseführers aus dem Jahre 1913 beginnen die beiden ihre Reise mit dem Zug von Berlin über Prag, Wien und Budapest in Richtung Sarajevo. Eine abenteuerliche Reise durch die Geschichte Mitteleuropas beginnt, bei der Winterberg in Erinnerungen schwelgt, die er immer wieder erzählen muss… Ich glaube, ich habe mich mit „Winterbergs letzte Reise“ so lange beschäftigt, wie die beiden Hauptprotagonisten auf ihrer Reise unterwegs waren. Dieses Buch ist humorvoll und amüsant, berührend und traurig, absurd und irrwitzig, spannend und interessant, manchmal sogar auch ein bisschen langweilig. Aber so ist das eben auf Zugreisen, immer abwechslungsreich, voller unerwarteter Erlebnisse, unterschiedlichen Empfindungen und vielen Erfahrungen! Jaroslav Rudiš schreibt hervorragende Dialoge und vermischt sein geschichtliches Wissen gekonnt mit gewitzter Situationskomik. Es entsteht ein melancholisch-amüsanter Reisebericht durch die Lebenserinnerungen des alten Winterberg, die Kultur Mitteleuropas und das gesamte 20. Jahrhundert mit all seinen Schreckensereignissen, den zwei großen Kriegen, Flucht, Vertreibung und dem kalten Krieg. Obwohl ich Jan Kraus und Wenzel Winterberg zu Beginn der Reise nicht wirklich sympathisch fand, habe ich sie doch - je länger ich mit den beiden unterwegs war - immer mehr in mein Herz geschlossen und ihr Handeln und ihre Verhaltensweisen nachzuvollziehen gelernt. Und jetzt habe ich eigentlich ganz große Lust, mich selbst auf diese abenteuerliche Zugreise zu begeben, um den Spuren Winterbergs nachzuspüren. Alles in allem eine sich lohnende und geschichtsträchtige Lektüre, von der ich trotz ihrer Länge und ausschweifenden Erzählweise, keine einzige Seite bereue!

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