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Rezension zu
Gelateria Paradiso

Familiengeheimnisse

Von: KimVi
06.06.2020

An ihre Kindheit hat die Italienerin Francesca keine guten Erinnerungen. Den Kontakt zur Familie hat sie deshalb vor vielen Jahren abgebrochen und sich ein vollkommen neues Leben aufgebaut. Nichts soll mehr an das Mädchen erinnern, das den größten Teil der Kindheit und Jugend in der Eisdiele der Eltern verbracht hat. Doch nun muss sie noch einmal an diesen Ort zurückkehren, denn die Tischlerin Susanne hat Interesse an der Einrichtung der längst geschlossenen Eisdiele. Francesca hofft nicht nur darauf, einen ordentlichen Erlös zu erzielen, der ihr strapaziertes Konto aus dem Minus befördert, sondern endlich mit diesem Kapitel ihres Lebens abzuschließen. Doch es kommt ganz anders als gedacht: Denn beim Stöbern in den alten Möbeln entdeckt die Begleitung der Tischlerin Susanne ein Bild vom ehemaligen Inhaber, Lucio Paradiso, dem Vater von Francesca. Die Ähnlichkeit zwischen Susanne und Lucio ist verblüffend! Da Susanne adoptiert wurde, ist ihr sofort klar, dass Lucio ihr Vater sein muss. Sie bittet Francesca um weitere Informationen. Doch diese blockt sofort ab. Da Susanne nicht aufgeben will, müssen beide Frauen sich der Vergangenheit und einem lang gehüteten Familiengeheimnis stellen.... "Gelateria Paradiso", der Titel klingt nach Sommer, Sonne, Leichtigkeit, italienischem Flair und jeder Menge Eiscreme. Doch so lässt sich diese Geschichte nicht beschreiben. Denn es geht um zwei Frauen, die ihre Kindheit unterschiedlich verbracht haben, dabei allerdings alles andere als glücklich waren. Der Grund dafür liegt in der Vergangenheit. Es gibt ein altes Geheimnis, das ergründet und aufgearbeitet werden muss, damit die Halbschwestern damit abschließen und nach vorne blicken können. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Dabei stehen Francesca und Susanne abwechselnd im Zentrum des Geschehens. So bekommt man nicht nur einen guten Einblick in die Ereignisse, die sie geprägt haben, sondern auch in ihre Gefühle und Gedanken. Beide gehen sehr unterschiedlich mit der neuen Situation um. Wobei Francesca zunächst unsympathisch wirkt. Es braucht längere Zeit, bis sie sich öffnet und man hinter ihre Fassade blicken kann. Susanne macht es einem deutlich leichter. Sie wirkt von Anfang an offen und geradeaus. Außerdem gibt es immer wieder Rückblicke in die Jugend von Lucio Paradiso. Man erfährt in kleinen, aufeinanderfolgenden Teilen einiges aus seinem Leben und verfolgt dabei gebannt, wie es ihm als Gastarbeiter in Deutschland ergangen ist. Diese unterschiedlichen Handlungsstränge verweben sich nach und nach zu einem Ganzen und fördern ein unglaubliches Geheimnis zutage, das die Schicksale vieler Menschen nachhaltig beeinflusst hat. Der Schreibstil von Stefanie Gerstenberger ist wieder sehr flüssig und angenehm lesbar. Auch wenn dieses Mal ein wenig Schwermut zwischen den Zeilen schwebt, gelingt es ihr dennoch, die Geschichte so lebendig zu beschreiben, dass man früh in den Sog der Handlung gerät. Man möchte unbedingt erfahren, was hinter allem steckt und wie sich das Verhältnis, innerhalb der Familie und natürlich speziell zwischen den beiden Schwestern, weiterentwickeln wird.

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