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Rezension zu
Die Frauen von Salaga

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wunsch nach Freiheit

Von: Melanie E. aus Leopoldshöhe
13.04.2019

"Die Frauen von Salaga" ist ein Roman, der von dem Drang nach Freiheit bereichtet und dabei sehr facettenreich und bunt erscheint, auch wenn das Thema Sklaverei natürlich sehr barbarisch ist. Nach Aminahs Entführung wird sie mehrfach verkauft und es zeigt sich schnell, das man als Frau seine Rechte auch an seinem Körper verliert, wobei Aminah dabei Glück im Unglück hat. Wäre eine Vergewaltigung oder anderer Missbrauch zu lesen gewesen, hätte es mich noch mehr erschüttert. Aminah ist lediglich Fleisch, welches zum Arbeiten genutzt wird. Die Autorin verarbeitet in diesem Roman das Leben ihrer Urgroßmutter, daher wirkt die Story definitiv authentisch und eindrücklich. Es schildert von einem wirklich harten Leben, wobei die Protagonisten zunächst sehr unterschiedlich erscheinen. Aminah wird zur Sklavin und Wurche, reich geboren, wird ihre Freiheit durch Zwangsheirat und der Tatsache eine Frau zu sein, einbüßen müssen. Keine wirklichen Rechte zu haben oder seine Meinung frei äußern zu können, ist grausam und dieses zieht sich komplett durch das Buch. Die Zeit aus der die Story berichtet, ist gelungen dargestellt. Die Autorin besitzt einen sehr fesselnden Schreibstil, der das Leben von Aminah und Wurche wunderbar spiegeln kann. Meine eigenen Empfindungen während des Lesens konnte ich außen vor lassen, wobei ein bitterer Beigeschmack durch sehr viel Unrecht immerzu vorhanden war. Beim Lesen wird mir immer wieder bewusst, wie einfach mein Leben als Frau im Heute ist. Ich darf Entscheidungen treffen, ohne Angst vor Strafen. Ich muss meinen Körper nicht zur Schau stellen lassen, um einen möglichst hohen Preis zu erzielen. Das Sklaverei barbarisch ist, müsste ich eigentlich nicht erwähnen, wobei es Aminah noch gut getroffen hat, im Vergleich anderer Sklavinnen. Wurche ist eine Prinzessin, selbstbewusst und definitiv auch sehr klug, wobei manches Handeln Konsequenzen mit sich zieht, die dem geschuldet ist, als Frau nicht frei entscheiden zu dürfen, da Traditionen im Weg stehen. Selbstbestimmung sieht anders aus. Zeitlich ist die Story an die Koloniealisierung Ghanas angepasst und kann somit überzeugen. Im Mittelpunkt stehen zwei Frauen, die trotz ihrer Unterschiede lernen miteinander zu agieren. Für mich ein sehr gelungener Roman, den ich gerne weiterempfehlen kann. Ein hartes Leben mitunter, welches eindrücklich und authentisch wiedergegeben wurde. Das Einzige, was mir mitunter schwer gefallen ist, ist die vielen Menschen mit ihren doch sehr schweren Namen auseinander zu halten. Irgendwann im Laufe des Lesens konnte sich dieses verbessern. Letztendlich ein sehr interessantes Buch, welches zwar anders war, als ich erwartet hatte, aber dadurch nicht weniger überzeugend.

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