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Rezension zu
Erziehung prägt Gesinnung

Kinder sind die (politische) Zukunft

Von: Buecherseele79
12.04.2019

Kann man den Rechtsdruck der durch Europa geht, ja, die halbe Welt immer mehr in „Anspruch“ nimmt überhaupt noch aufhalten? Liegen die Probleme wirklich in den Aussagen von Politikern, Wissenschaftlern, Experten? Oder ist die Thematik etwas zu vereinfacht dargestellt? Mit seinem Buch „Erziehung prägt Gesinnung“ gibt der Autor Herbert Renz - Polster eine Antwort auf die Vergangenheit, wo die Problematik aktuell akut sitzt aber auch wie man die Zukunft ändern bzw. neu gestalten kann. Der Schreibstil ist interessant, zeitweise humorvoll, mit etwas Ironie und vor allem - alles was mit Fachausdrücken „belastet“ ist versteht der Autor gekonnt und verständlich zu vereinfachen, sie zu erklären. Trotzdem muss man sich für das Buch die Zeit nehmen, in einem Rutsch es schnell durch hasten hat keinerlei Wert. Ich würde auch empfehlen dass man sich für die aktuelle Politik interessiert, dass man sich auf die die Gesellschaft, die Probleme mit ihr beschäftigt und den Blick über den Tellerrand wagen kann und möchte. Mit seinem Buch „reist“ der Autor durch die ganze Welt, er zeigt Erziehungsmodelle international auf, viel Blick wird hier in die USA geworfen, da der Autor aber viele Jahre mit seiner Familie in den USA gelebt hat merkt man auch dass er mit dem „System“ der USA eigene Erfahrungen gemacht hat. Wovor haben die Rechtspopulisten wirklich Angst? Kann man dies alles den Flüchtlingen, den „anders denkenden und anders aussehenden“ Menschen in die Schuhe schieben? Wären die Probleme, wäre der Rechtsdruck gelöst wenn man den Forderungen von AfD, Horst Seehofer, Donald Trump, Putin oder Erdogan nachgeben würde? Das dies alles nicht so einfach ist zeigt dieses Buch eben auf. Die Probleme liegen in der Erziehung der Kinder, und so wie der Autor die Umstände beschreibt, egal ob in Deutschland, dem Osten oder Westen von Deutschland, den USA, Frankreich oder China – es erzeugt Gänsehaut und ein leichtes Frösteln. Dass es Unterschiede in der Erziehung gibt wird in diesem Buch mehr als deutlich und hier spricht mir der Autor persönlich aus dem Herzen, er findet die Worte die man selbst oft vergeblich sucht. Kinder sollten Kinder sein und in der Kindheit auch bleiben dürfen. Dies würde ich als Leitsatz über dieses ganze Thema schreiben. Wenn Kinder mehr in einer Betreuungseinrichtung sind als im Kreise der Familie, wenn Strenge, Angst, Schläge und Unsicherheit die Kinder schon von klein auf umgeben, dann gebe diese als Erwachsene dieses Bild weiter, sie suchen sich autoritäre Personen die sie leiten, sie wegweisen und an die Hand nehmen, denn etwas anderes, außerhalb der Norm, macht ihnen Angst. Außerhalb der Norm sind eben auch alle Menschen die nicht so denken, aussehen, essen, wohnen und reden wie ich selbst. Kinder die aber Liebe, Vertrauen und ein selbstbestimmtes und selbstbewusstes Elternhaus, Familie erleben, reagieren auf Neues eher neugierig und nicht mit dem Stress wie es bei einer autoritären Beziehung der Fall ist. Natürlich spielt im ganzen Buch auch die Gesellschaft als Ganzes eine sehr große Rolle. Wir müssen umdenken....umdenken wenn es um Kinderbetreuung, den Schutz für Kinder geht, in der Schule, im ganzen Denken und Handeln. Es geht nicht um Höher, Schneller, Weiter und als Erster am Ziel zu sein damit die Zukunft rosig scheint. Es müssen Chancengleichheiten her, für alle, man muss sich mehr auf das Kind an sich einlassen, wegen von alten Erziehungsmethoden, weg aus den 68iger und diese Sichtweisen, neue Reformen im ganzen Umfeld was mit Kindern zu tun hat. Und da müssen vor allem die aktuellen Politiker anpacken, denn die meisten Leute haben keine Angst vor den „Flüchtlingen“ sondern sehen hier Chancen auf ein besseres, bunteres Gesellschaftssystem. Man sorgt sich eher um Gesundheit, Wohnen, genügend Gehalt, dass man Zeit für die Familie hat, dass die Kinder gut versorgt sind wenn man selbst beim arbeiten ist, Pflege, Rente und diese ganzen Themen schafft man nicht indem man einfach die Grenzen dicht macht. Und wenn man den Kindern ihren Freiraum gibt, sie an die Hand nimmt und ihnen ihre Neugier lässt, dann wächst eine Generation heran die keine Angst vor Neuem hat, die selbstbewusster auf andere Menschen zugeht, den Dialog sucht und Brücken baut. Denn eines ist erwiesen - Kinder haben von sich aus, von klein auf an keine Vorurteile. Diese werden ihnen irgendwann „zugewiesen“. Ich kann dieses Buch nur empfehlen da es einen sehr breiten Blickwinkel hat und mit Vorurteilen aufräumt, Ängste nimmt und Hoffnung auf Zukunft macht.

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