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Rezension zu
Lust auf Frische!

Lust auf Frische von Marie Cochard

Von: Ladylike
12.04.2019

Die französische Autorin Marie Cochard legt viel Wert auf eine ökologische, nachhaltige und gesunde Lebensführung. Deshalb hat sie sich in diesem Buch auf das spannende Experiment eingelassen, ihren Kühlschrank einfach komplett abzuschalten. Sie wollte wieder auf andere, altbewährte und oft vergessene Möglichkeiten der Vorratshaltung ohne Elektrizität setzen. Das ist ein gewagter Schritt und kam im Vorfeld nicht bei allen Eingeweihten gut an. Vor allem ihr Mann bangte um sein gekühltes Bier und sogar die Aufrechterhaltung der Gesundheit ihrer Kinder wurde angezweifelt. Ein Leben ohne Kühlschrank, ist das heute überhaupt vorstell- bzw. zumutbar? Im Buch "Lust auf Frische" nimmt Cochard den Leser mit auf die Reise zu alten und neuen Verfahren des Konservierens von Lebensmitteln ganz ohne oder mit wenig Strom. Ich war natürlich sehr gespannt auf die Lektüre, denn ich persönlich kann mir ein Leben ohne Kühlschrank überhaupt nicht vorstellen. Ich erinnere mich noch gut an die Camping-Touren nach Südfrankreich, in denen ein Stück gekühltes Butter echter Luxus war. Man konnte sich, ähnlich wie bei einem Safe, einen Platz in einer großen Tiefkühltruhe des Campingplatzes mieten und dort zumindest Butter und Getränke in einem dafür mitgebrachten Transportbehälter kühl halten. Nachdem ich das Buch gelesen habe, werde ich meinen Kühlschrank zwar trotzdem nicht abschaffen, aber einige Anregungen werden auf jeden Fall umgesetzt. Gleich zu Beginn des Buches wird der Leser über die "10 Gebote zum (Über-)leben ohne Kühlschrank" aufgeklärt. Ohne zuviel zu verraten, hier ein paar der Grundüberlegungen: Die "10 Gebote" erfordern ein grundsätzliches Überdenken der Lebensmittel-Mengen, die überhaupt gebraucht werden. Jede Form von Verschwendung soll vermieden werden. Frischen, unverarbeiteten Produkten aus ökologischem Anbau mit kurzen Wegen ist immer der Vorzug zu geben. Überreifes Obst und Gemüse soll weiterverarbeitet werden, zum Beispiel zu Sossen, Kompott, Sirup oder Konfitüren. Die Lebensmittel, die es durch dieses Raster in die Küche schaffen, müssen bis zum Verbrauch natürlich möglichst gut gelagert werden. Unsere Großeltern taten das zum Teil noch in der guten alten Speisekammer, die durch dicke Mauern im Sommer wie im Winter gleichbleibende Temperaturen hatte. Heutzutage feiert diese Speisekammer bei vielen Neubauten ein echtes Revival. Auch Kartoffelkeller mit gestampftem Lehmboden werden oft wieder mit eingeplant. Cochard ermuntert, in jedem Haus ein kühles Plätzchen zur Vorratshaltung zu suchen. Außerdem werden im Buch geeignete und qualitativ hochwertige Aufbewahrungsgefäße vorgestellt, zum Beispiel die gute, alte wassergefüllte Keramikbutterdose, Steinguttöpfe zum Einsalzen von Lebensmitteln oder Töpfe zum Herstellen von Milchvergorenem. Es würde zu weit führen, hier alles anzuführen, es sind einfach zu viele Anregungen. Lauch und Frühlingszwiebeln werden zum Beispiel mit dem Wurzelende in ein Weckglas mit etwas Wasser gesetzt und so frisch gehalten (das Wasser muss unbedingt täglich gewechselt werden). Auch die Methode zum Trocknen von Obst und Gemüse wird vorgestellt, ebenso das Räuchern von Lebensmitteln, das milchsaure Einlegen, das Einkochen und Sterilisieren und vieles vieles mehr. Besonders gut haben mir auch die Tipps am Ende des Buches gefallen, mit denen man Reste (ohne Kühlung) aufbewahren kann. Wirklich informativ! Neben allen praktischen Tipps wird der Leser zu einem bewussteren Umgang mit Lebensmitteln aufgefordert. Und zu mehr Wertschätzung! Das Buch ist mit vielen schönen Fotos illustriert, die Lust aufs Ausprobieren machen. Ich habe jedenfalls meine Zwiebeln noch nicht in alten (natürlich sauberen) Nylonstrüpfen aufbewahrt und die Möhren auch nicht in einem Sandbett, aber man lernt ja nie aus.... Für alle Fans eines nachhaltigen Lebensstils eine lesenswerte, informative Lektüre mit vielen Inspirationen!

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