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Rezension zu
Vier minus drei

Ein unglaublich mutiger Weg durch die Trauer

Von: Brigittes Bücherblog
10.04.2019

Die Wienerin Barbara Pachl-Eberhart, studierte Flötistin, wollte seit Kindheitstagen Clown werden. In ihrem Leben fügte sich Vieles immer wieder wundersam zusammen. Heli, ihr Mann, die Liebe Ihres Lebens, ist Clown. Mit ihm reist sie in ihrem bunten Clownsbus umher und begleitet Kinder durch den Klinikalltag als Clowndoktor. Doch dann zerplatzt dieses Leben wie eine Seifenblase. Aus vier wird eins. Ihr Mann und ihre beiden Kinder sterben bei einem tragischen Autounfall an einem Bahnübergang. Ihr Lebensglück mit ihrer Familie währte gerade einmal 8 Jahre. Nur 5 Tage nach dem Tod ihrer Familie wendet sie sich in einem offenen Brief an Ihre Freunde und Verwandt. Sie lässt die Menschen am Hoffen, Bangen und letztlich am Sterben ihrer Liebsten teilhaben. Rasch findet dieser Brief durch Internet und Printmedien weite Bekanntheit. Sie glaubt an ein Leben nach dem Tod. Auf manche mag es verstörend wirken, dass sie im Wald Ihre Lieben in der Gestalt von Rehen, die ihr mehrmals sehr nahe kommen, zu erkennen glaubt oder aber in Form einer Lichtkugel ihr Kind wahrnimmt. Wie ein warmer Mantel legt sich deren Anwesenheit um ihre Schultern. Die Beerdigung wird ein Seelenfest mit Luftballons und bunter Kleidung. Barbara Pachl-Eberhart stellt sich ihrem Schicksal in einer Offenheit, die überrascht und berührt. Voller Vertrauen wendet sie sich dem neuen Leben zu und sagt mutig JA zu dem Weg, der vor Ihr liegt, denn sie weiß genau, dass ihre Kinder und ihr Mann sie beständig begleiten. Das Leben hat ihr so viel genommen und sie hatte keine Wahl den Verlust zu akzeptieren. Die Tatsache, dass sie vier Monate nach dem Tod ihrer Familie eine neue Liebe kennenlernt, ("Heli hatte seine Finger im Spiel") ruft vielfältige Reaktionen hervor. Viele wünschen ihr Glück, andere jedoch verurteilen sie und stellen die Wahrhaftigkeit ihrer Trauer in Frage. Darf man das? Muss man nicht das Trauerjahr einhalten? War die Liebe zu ihrem Mann Heli echt? Ist sie gar ein triebhaftes Wesen? Auch die Leser werden sich solche Fragen stellen. Sie werden versucht sein, ihre Trauergeschichte mit der von Barbara Pachl-Eberhart zu vergleichen. Es ist kein Buch für Kleingeister, die an Traditionen festhalten und andere danach beurteilen, was man als Witwe tun oder lassen sollte. Kein Buch für die Leser, die ihre Art der Trauer mit der von Barbara vergleichen und (ver)urteilen wollen. Ein starkes Buch, für all diejenigen, die mutig sind. Ein Buch, das Mut macht und zeigt, dass alles möglich ist und trotz des unglaublichen Verlustes wieder gut werden kann.

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