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Rezension zu
Die Reise

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Der Weg ist das Ziel

Von: Mawgan
25.03.2019

Ein Generationen-Raumschiff macht sich auf die Reise, um ein interessantes Phänomen weit entfernt im All zu untersuchen. Wie überbrückt man eine Jahrhunderte währende Reise? In diesem Fall durch Klonen. Dass das nicht unbedingt die klügste Idee ist, bemerken die Teilnehmer des Konvois am eigenen Leib. Oder eben auch am Leib der nächsten Generation von Klonen. Die Autorin zeigt den Verlauf der Reise in Schlaglichtern. In jedem Kapitel begegnet man einer neuen Generation, erzählt wird aus wechselnden Perspektiven. Darin liegt einerseits der Reiz der Geschichte, andererseits aber auch ein Schwachpunkt. Wie sich eine solche Reise auf die Psyche eines Individuums auswirkt, erfährt man dadurch nicht, wohl aber, wie eine isolierte Gesellschaft damit umgeht. Dieser Aspekt steht klar im Zentrum der Handlung, weniger die Ankunft am rätselhaften Objekt im All. Daher hätte die Geschichte auch durchaus zu einer anderen Zeit auf der Erde spielen können, in jeglicher Variation einer isolierten Gesellschaft, sei sie politisch, religiös oder geografisch begründet. Leser, die mehr an dem Science-Aspekt interessiert sind, kommen eher in der zweiten Hälfte des Buches auf ihre Kosten. Das größte Manko der Geschichte liegt m.E. darin, dass die Autorin es nicht schafft, sich hinter ihren Figuren unsichtbar zu machen. Sie alle verhalten sich, wie amerikanische Collegekids zwischen Spring Break und tiefschürfenden Erkenntnissen, die man von Teenagern erwartet, aber nicht von der Welt-Elite, die eigens für diese Mission ausgesucht wurde. Leider schlägt sich das auch in Anspielungen auf populärkulturelle Dinge nieder, die eher in die 1990er passen als in die 2090er. Nach zögerlichem Beginn nimmt die Geschichte dann aber ab Kapitel 3 mehr Fahrt auf und trotz der erwähnten Schwächen bietet das Buch solide Unterhaltung, die zum Weiterlesen animiert. Heimliche Hauptfigur wird im Laufe der Geschichte die an Bord befindliche KI, da sie die einzige Konstante ist und mehrfach zu Wort kommt. Eine kurze Bemerkung zur Übersetzung: Irene Holicki macht einen guten Job, nur selten stolpert man über einige Sätze, die zu nah an der Originalformulierung bleiben und dadurch etwas holprig konstruiert wirken. Fazit: Auch wenn mich einige Dinge gestört haben und unangenehm aufgefallen sind, ist mein Interesse am weiteren Geschehen groß genug, dass ich die Fortsetzung gern lesen möchte.

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