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Rezension zu
ONE OF US IS LYING

Ein Buch, das leider nicht hält, was es verspricht

Von: paperlove
23.03.2019

"One of us is lying" ist ein Buch, durch das ich bereits nach dem Erscheinen der englischen Originalausgabe aufmerksam geworden bin, weil nahezu jede und jeder auf Goodreads davon geschwärmt hat. Doch nicht nur der Hype um das Buch, sondern auch der Klappentext hat mich sehr neugierig auf die Story gemacht. Es wird eine packende Kriminalgeschichte angedeutet, bei der es darum geht, als Leser/in herauszufinden, wer von den vier hauptverdächtigen Jugendlichen lügt und somit wahrscheinlich der Täter ist. Meine Erwartung an das Buch war also, dass ich selbst ein bisschen Detektiv spielen kann und immer wieder Hinweise in die Geschichte eingepflanzt werden, die mich auf die richtige (oder falsche) Spur führen sollen. Das Buch beginnt sehr vielversprechend. Die Autorin vergeudet keine Zeit und man startet direkt in die Situation beim Nachsitzen, zu dem alle vier Hauptverdächtigte und das Opfer - Simon - verdonnert wurden. Schnell einmal merkt man, dass Simon durch sein Gossip-App nicht gerade beliebt ist, denn er hat dadurch schon so manche sensible Geheimnisse veröffentlicht und die Betroffenen damit in eine schwierige Situation gebracht. Davon ausgehend, hätten also nicht nur Addy, Nate, Bronwyn und Cooper als Verdächtige in Frage kommen können, sondern vermutlich fast die gesamte Schülerschaft. Bevor man sich als Leser/in versieht, bricht Simon zusammen und stirbt kurze Zeit später. Ich war zu Beginn ein wenig überrascht über das Tempo, dass die Autorin an den Tag legte, dachte aber gleichzeitig voller Vorfreude, dass nun mehr Zeit fürs Rätselraten zur Verfügung stehen würde. Wie man vielleicht erahnen kann, folgt jetzt jedoch das grosser Aber. Denn leider entwickelt sich nach dem Tod von Simon kein Kriminalfall aus der Story, sondern bloss ein fast normaler Contemporary Roman, der sich mit alltäglichen Teenagerproblemchen auseinandersetzt. Der Fokus wird weg von Simons Tod hin zum Leben der vier Hauptverdächtigen geführt, wobei jeder von ihnen durch dessen jeweilige Perspektive genauer beleuchtet wird. Die Perspektivenwechsel findet dabei so schnell statt, dass ich am Anfang grosse Mühe damit hatte den Überblick darüber zu behalten, wer eigentlich wer ist und wer mit wem was zu tun hat. Problematisch wird das Auseinanderhalten der Charaktere vor allem auch dadurch, dass sich jede einzelne Perspektive genau gleich liest. Die Autorin hat es leider versäumt, den Schreibstil an jeden einzelnen Charakter anzupassen und so dessen Eigenheiten hervorzuheben. Bei vier komplett unterschiedlichen Charakteren hätte man sicher mehr mit den verschiedenen Perspektiven spielen können, was das Lesen gleichzeitig erleichtert hätte. Auf die Einzelheiten von Addys, Bronwyns, Nates und Coopers Leben und Vergangenheit möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen. Mich hat es ehrlich gesagt auch gar nicht so wirklich interessiert, mit was für High School Problemen sich die Vier umherschlagen, denn eigentlich wollte ich mehr über den Fall rund um Simons Tod erfahren. Der bleibt leider fast die gesamte Zeit über aussen vor. Der Umstand, dass alle vier Schüler/innen als Verdächtige gelten, schweisst die Vier zwar enger zusammen, aber das ist dann auch der einzige Aspekt, der nach Simons Tod genauer beleuchtet wird. In den ersten zwei Dritteln des Buches werden nahezu keine Hinweise gestreut, die mit dem Tod von Simon zusammenhängen, so dass ich als Leserin zu keinem Zeitpunkt mit raten konnte oder überhaupt einen Verdacht hatte, wer es denn nun gewesen ist. Vielmehr musste ich das 0815 Teenagerdrama über mich ergehen lassen. Im letzten Teil überschlagen sich dann die Ereignisse und die Ermittlung um Simons Tod gerät endlich in den Vordergrund. Leider passiert das viel zu spät und viel zu kurz, denn ehe man sich versieht, erfährt man schon, was sich genau abgespielt hat und wer hinter Simons Tod steckt. Ein Teil der Enthüllung konnte ich mir aufgrund der fehlenden Hinweise fast schon denken, der andere Teil konnte ich dagegen nicht vorhersehen, fand ich aber etwas zu weit hergeholt. Insgesamt hat mich die Auflösung enttäuscht zurückgelassen. Fazit: Ein Buch, das viel verspricht und leider kaum etwas davon hält. Wer einen packenden Kriminalroman erwartet, bei dem man bis zum Schluss miträtseln kann, wer hinter dem Tod des Verstorbenen steckt, der ist hier leider falsch. Stattdessen bekommt man eine 0815 Jugendbuch über High School Schüler/innen zu lesen, das sich auf (fast) alltägliche Teenagerprobleme fokussiert. Wäre der Klappentext nicht so irreführend gewesen und hätte bei mir nicht Erwartungen geschürt, die letztendlich nicht erfüllt werden, dann hätte mich dieser Young Adult Roman vermutlich trotzdem unterhalten können. Doch so hat er mich leider sehr enttäuscht zurückgelassen. Von Spannung kann keine Rede sein. Deshalb gibt es von mir auch nur 2 Sterne für dieses Buch, dessen Hype ich rückblickend leider so gar nicht nachvollziehen kann.

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