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Rezension zu
Die Frauen von Salaga

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Zwei Frauen mit der selben Hoffnung auf Freiheit

Von: Lesemademoiselle
18.03.2019

✏️„Aber wir brauchen jemanden, zu dem wir aufsehen können, und das bist du, auch wenn du erst fünfzehn bist. Wir haben keine andere Wahl. Du hast keine andere Wahl.“✏️ . Klappentext: . Westafrika, Ende des 19. Jahrhunderts. Aminah, ein verträumtes junges Mädchen, wird brutal aus ihrem Zuhause gerissen und als Sklavin verkauft. Wurche ist eine privilegierte Frau, doch ihr Vater zwingt sie, eine ungewollte Ehe einzugehen. Als Aminah und Wurche sich auf dem Sklavenmarkt von Salaga begegnen, verbinden sich ihre Schicksale unwiderruflich miteinander. Beide hadern mit den Grenzen, die ihnen Zeit und Gesellschaft auferlegen. Beide riskieren ihr Leben. Und beide verlieben sich in denselben Mann. . Die Autorin Ayesha Harruna Attah wurde in Ghana geboren. Sie studierte in den USA und lebt heute im Senegal. Ihr Roman „Die Frauen von Salaga“ ist von dem Schicksal ihrer Ururgroßmutter inspiriert. Es ist ein Roman, der einen eintauchen lässt in eine unbekannte, fremde Lebenswelt im vorkolonialen Ghana. Er erzählt von Freiheit, Liebe und Vergebung. . Ayesha Harruna Attah beschreibt sehr bildhaft das Leben in einem Gebiet, das heute zu Ghana behört. Zwei sehr unterschiedliche Frauen sind die Hauptcharaktere ihrer Geschichte. Da ist Aminah, die aus einem einfachen Dorf kommt und von Sklavenräubern aus ihrem Leben gerissen wird und da ist Wurche, Tochter eines Königs, die auch nicht frei über ihrer Leben bestimmen kann. So unterschiedlich sie auch aufwachsen, sie verbindet der Traum von einem selbstbestimmten Leben. Im Laufe der Geschichte werden sich ihre Lebenswege kreuzen und miteinander verschlingen. . Die Autorin versteht es geschickt das alte Ghana auferstehen zu lassen. Man riecht förmlich die Gewürze, hört die Trommeln und spürt die Hitze der Savanne. Die Lebensumstände im Dorf waren hart. Die verschiedenen Stämme gingen mehrfach kriegerisch aufeinander los um sich die Vorherrschaft zu sichern. Die Dörfer sind abgeschnitten von der Außenwelt. Die einzige Verbindung sind die Karawanen, die durch die Wüsten ziehen. Das Buch gibt Einblick in die faszinierende Lebensweise in einer afrikanischen Dorfgemeinschaft. . Aminah in ihrem Leben zu begleiten ist an vielen Stellen nicht leicht. Sie verliert erst ihren Vater, dann muss sie mit ansehen wie ihre Mutter in ihrem Haus verbrennt und schließlich wird sie auch noch von ihren Schwestern getrennt, als sie verschleppt wird. Aber sie ist stark und sie findet stets neuen Lebensmut. Sie wird benutzt und missbraucht, aber sie hält durch und kämpft für ihre Freiheit. . Wurche hadert damit eine Frau zu sein und damit nicht die Stellung einnehmen zu können, die sie gerne hätte. Sie will sich nicht einem Mann unterordnen, sie ist eigen, unbeugsam aber herzensgut. Auch sie kämpft für ihre Träume, ihre Liebe zu einem Mann und für Anerkennung in einer Männergesellschaft. . Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Das Buch habe ich an einem Samstagnachmittag gelesen, weil ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte und es hat mich sehr berührt. Es ist ein wichtiges Zeitzeugnis aus einer uns doch eher unbekannten Vergangenheit Afrikas. Ich wusste bisher wenig darüber, wie Sklavenhandel überhaupt entstanden ist und wie der ursprüngliche Sinn durch die Kolonisierung verloren ging und dann zu einer Sklavenmaschinerie wurde. . Ein Roman, der einen in eine vollkommen andere Welt eintauchen lässt und die Geschichte von zwei Frauen erzählt, welche man sehr gerne in ihren Leben begleitet und die einem sicher auch noch lange in Erinnerung bleiben werden. Denn das Ende des Buches ist wunderbar versöhnlich und hoffnungsvoll. . Vielen Dank Ayesha Harruna Attah für diese außergewöhnliche Geschichte.

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