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Rezension zu
Eiswelt

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Hinaus in die Kälte! Die richtige Kälte!

Von: Kaisu
12.03.2019

“Aus dem tiefen Abgrund der Hibernation zurückzukehren barg stets ein gewisses Ristiko. Wen man den minimalen synaptischen Austausch unterbrach, der die Aufrechterhaltung der Lebensfunktionen garantierte, erlitt man einen neuronalen Kollaps und starb den Schlaftod.” (S.10) Eiszeit, ein Ereignis aus der Vergangenheit der Erde? Pustekuchen! Wir befinden uns mittendrin! Minus vierzig bis fünfzig Grad sind keine Seltenheit. Und wie übersteht man so etwas? Richtig, man frisst sich eine dicke Fettschicht an und hält Winterschlaf. Kein Scherz. Genauso überlebt man diese harten Phasen im Jahr. Nur sollte man dabei auch gewisse Regeln einhalten. zu wenig Fett > Tod droht zu krasser Temperatursturz > Tod droht Krankheiten > Tod droht Ungezieferbefall > Tod droht Wenn man Glück hat, stirbt man dabei nicht und wird Nachtwandler. Hirntote Wesen, die ohne regelmäßge Nahrung gerne zu Kannibalen werden. Normalerweise lebt man selbst dann nicht mehr lange. Zumindest nicht als eine Einheit. Schließlich ist nur das Hirn Matsch und die restlichen Körperteile kann man noch gebrauchen. Man wird also zum Körperteilelieferant. Nichts verschwenden, lautet die Devise. Das wäre alles nicht so schlimm, wenn man dieses Nachtwandler Phänomen verhindern würde. Die Ursache wird nämlich in dem Medikament Morphenox vermutet. Da nur Benutzer dieser Droge betroffen sind, können andere Gründe somit ausgeschlossen werden. Theoretisch. Dann ist da noch diese Sache mit den Träumen. Keine Verarbeitung des Alltags, sondern einheitliche Träume. Immer mehr Menschen sind davon betroffen. Könnte ein Zusammenhang bestehen? Steckbrief: Charlie Worthing will Winterkonsul werden umgeht so Winterschlaf jung, unerfahren, naiv, voller Tatendrang ist sein erster Kältewinter Fassen wir kurz zusammen: Eiszeit, Winterschlaf, mysteriöse Träume mitsamt Droge. Mittendrin Charlie. Der neugierig in eine Welt der Winterkonsule hineingeführt wird, die für ihn völlig fremd ist. Dabei stolpert er über fiese Gerüchte, überraschende Morde, scheue Winterwesen und eine interessante Frau. Dieser Mix macht die Geschichte aus. Hinzukommt noch der Schreibstil von Jasper Fforde, den man liebt oder umgeht.* *Denn er verwendet wahnsinnig gerne Fussnoten. Die einen aus dem Kontext reißen können oder einfach nur die Story perfekt ergänzen und den Charme der Charaktere untermauen. Alles in allem hätte ich nicht gedacht, dass mich dieser fette Brocken durchgängig unterhält. Gute 650 Seiten lang begleitet man die Menschen in der Eiswelt und bibbert gemeinsam mit ihnen durch den Alltag. Zugegeben, anfangs waren gerade die charmanten Fußnoten recht ungewohnt für mich. Schnell schloß ich sie aber ins Herz und habe sie sogar gegen Ende immer mehr vermisste, denn sie lassen leider stark nach. Nicht immer ist jedes Kapitel interessant. Manchmal hat man sogar das Gefühl sich im Kreis zu drehen, anstatt endlich die Hufe zu schwingen und im Geschehen voranzukommen. Das kreide ich dem Buch allerdings nur minimal an, denn trotz der zeitweisen Langsamkeit, wird es nicht langweilig. Das muss man erst einmal schaffen. Daher kann ich auch ganz entspannt einen Lesetipp aussprechen!

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