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Rezension zu
The End

Neue Denkanstöße zu einem der ältesten Themen der Welt: dem Tod. Menschlich, informativ und auch humorvoll. Sollte man gelesen haben.

Von: Wolfgang Brunner für Buchwelten
12.03.2019

Wir alle müssen irgendwann sterben. Aber wie geht Sterben? Und wie funktioniert das Beerdigen und Trauern richtig? Eric Wrede geht mit seinem Bestattungsunternehmen vollkommen neue Wege, erklärt und begleitet Menschen auf ihrem letzten Weg jenseits aller bekannten Konventionen. . Eric Wredes „Buch über den Tod“ bringt eigentlich nichts Neues. Wie sollte es auch? Denn über dieses Thema wurde schon viel geschrieben. Allerdings unterscheiden sich Fredes Überlegungen zum Sterben und Tod letztendlich dann doch irgendwie von allen anderen Werken, die ich kenne. Denn der junge Bestatter geht mit seinem Bestattungsunternehmen „lebensnah“ und auch seinen persönlichen Einstellungen einen ganz eigenen und innovativen Weg in Sachen Bestattung, der vielen Menschen (unter anderem auch mir) extrem gefallen dürfte. Das ist etwas an diesem Buch, das mich vollkommen überzeugt hat. Rede räumt mit den gängigen Konventionen zu diesem Thema auf und schafft Klarheit in vielen Dingen, die mit den Toten, den Trauernden und hinter den Kulissen eines Bestattungsunternehmens passieren. Ich selbst habe mich über einige Jahrzehnte mit diesem Thema beschäftigt und muss sagen, dass der Autor einen sehr schönen Weg gewählt hat, um den Menschen dieses Tabuthema unserer Zeit (und vor allem auch unseres Landes) nahe zu bringen. Er verklärt nichts und nimmt das Thema sehr ernst, aber dennoch auch mit einer gewissen Portion Humor. Und genau diese Mischung macht es aus, so dass man tatsächlich beim Lesen dieses Buches ein wenig Angst vor dem Tod verliert bzw. sich Gedanken um das eigene Ableben macht. Genau das war wahrscheinlich auch Fredes Anliegen. Mission erfolgreich abgeschlossen. Interessanterweise liest man zwischen den manchmal kühl und distanziert wirkenden Zeilen eine unglaublich menschliche Wärme. Ich würde es schon fast als kleines Wunder bezeichnen, wie hier mit der Thematik Sterben und Tod umgegangen wird. Es bleibt vieles haften, wenn man das Buch zur Seite gelegt hat. Eric Wrede gibt mit seinem Buch eine einzigartige Hilfestellung zum Umgang mit dem Tod eines Nahestehenden, aber auch mit dem eigenen (unweigerlich irgendwann bevorstehenden) Tod. Unaufdringlich und informativ, aber niemals die Menschlichkeit vergessend, erklärt der junge Autor, was mit einem selbst und den Angehörigen passiert, wenn das Leben endet. Das ist eine äußerst beeindruckende Arbeit, vor der ich meinen Hut ziehe. Und obwohl es um den Tod geht, stecken in diesem Buch auch sehr viele lebensbejahende Dinge, die man sich zu Herzen nehmen sollte. Eric Wrede holt mit seinen Worten den Ursprung des Trauerns und einen angstfreien Umgang mit dem Tod in unsere Herzen zurück, vorausgesetzt natürlich, man lässt sich darauf ein. Ein bisschen habe ich mich während des Lesens immer wieder an die herzensgute und allzu menschliche Familie Fisher aus der grandiosen Fernsehserie „Six Feet Under“ erinnert. Auch dort wurde der natürliche Umgang mit dem Tod (der ja auch ’nur‘ natürlich ist) forciert. Ähnlich verhält es sich mit „The End“ – man liest, merkt sich Dinge und denkt schließlich darüber nach. Wrede macht mit seinem Buch auch den Beruf des Bestattungsunternehmers wieder sympathisch und glaubwürdig, zumindest, wenn man sich so wie Wrede gegenüber Trauernden verhält. Alleine deswegen sollte man dieses Buch gelesen haben. Und obwohl ich bereits Unmengen an Literatur zu diesem Thema gelesen (und studiert) habe, so brachte mir Eric Wrede mit seinen Aus- und Überlegungen wieder neue Aspekte nahe. Ich bin froh, dieses Buch gelesen zu haben und wer weiß, ob ich dem Bestattungsinstitut „lebensnah“ nicht einmal einen Besuch abstatte, wenn ich mal wieder in Berlin bin. 😉 . Fazit: Neue Denkanstöße zu einem der ältesten Themen der Welt: dem Tod. Menschlich, informativ und auch humorvoll. Sollte man gelesen haben. © 2019 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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