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Rezension zu
Das Mauerschweinchen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die wahre Geschichte eines republikflüchtigen Meerschweinchens

Von: Erlesene Seiten
04.03.2019

Berlin in den 1980er Jahren. Die Mauer teilt Deutschland in Westdeutschland, also in die BRD (Bundesrepublik Deutschland) und Ostdeutschland, die DDR (Deutsche Demokratische Republik). Nirgendwo ist die Teilung deutlicher zu spüren als in Berlin, denn die Mauer zieht sich mitten durch die Stadt und mitten durch die Wolliner Straße. Auf der Ostseite lebt Aron die meiste Zeit bei seiner Oma. Seine Eltern sind regimetreue Genossen, die viele Monate in Moskau zu Lehrgängen sind. Aron konstruiert am liebsten diverse Flugobjekte. Und mit einem solchen schickt er Bommel, das Meerschweinchen einer Familie, die über Nacht nach Westdeutschland verschwunden ist, über die Mauer, um es vor der hungrigen Fleischersfamilie zu beschützen. Auf der westlichen Seite der Mauer lebt Nora, die sich nichts sehnlicher als ein Meerschweinchen wünscht. Da sie von ihren Eltern keines bekommt, aber von ihren Freunden nicht ausgeschlossen werden möchte, verstrickt sie sich in Lügengeschichten. Doch eines Tages schwebt ein Meerschweinchen geradewegs über die Mauer und bleibt im Baum über ihrem Kopf hängen. Für junge Leser ab 9 Jahren ist „Das Mauerschweinchen“ eine einfache Lektüre, um einen Einstieg in die noch nicht zu ferne Vergangenheit Deutschlands zu finden. Anhand von zwei Familien werden die unterschiedlichen Lebensverhältnisse schon ziemlich deutlich. Gerade in Arons Geschichte, die weitaus spannender ist als Noras, wird auf viel Wichtiges und Richtiges aus der DDR angespielt. Themen wie Bespitzelung, Überwachung und Unterdrückung werden angeschnitten, bleiben dabei aber auf einem guten Kinderbuchniveau. Arons Geschichte vermittelt einen guten ersten Eindruck, wie das Leben in der DDR war. Nachdem man das Buch um 180° gedreht hat, kann man Noras Geschichte von der anderen Seite der Mauer aus lesen. Ein echt toller Effekt, der da die Teilung durch die Mauer symbolisiert! Großartig! Noras Geschichte wiederum dreht sich hauptsächlich um den unerfüllten Meerschweinchenwunsch und ihr Verlangen um Anerkennung im Freundeskreis. Hm. Sie schneidet im direkten Vergleich zu Arons Geschichte eher lahm ab. Aber insgesamt ist „Das Mauerschweinchen“ wohl eines der anspruchsvolleren Kinderbücher und kann jedem daher nur ans Herz gelegt werden!

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