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Rezension zu
Das Lied des roten Todes

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Zu zäh, zu konstruiert

Von: Friedelchen
27.03.2015

Dank der Hilfe des Rebellenführers Elliott ist Araby die Flucht aus der seuchengeplagten Stadt gelungen. Noch tief getroffen von Wills Verrat, der sie an den irren Sektenführer Malcontent ausgeliefert hatte, vergräbt sie sich in ihrer Trauer. Und ihren Schuldgefühlen, denn ihr Vater hat die Seuche erschaffen, an der nun auch ihre beste Freundin erkrankt ist. Nur Arabys Vater kann ihr noch helfen, doch der ist spurlos verschwunden. Und dann bricht auch noch eine neue Krankheit aus, der Rote Tod - noch tödlicher, noch schneller wirksam, und es gibt kein Heilmittel! Elliott plant, mit seinen Rebellen den endgültigen Untergang der Stadt zu verhindern. Doch dazu braucht er Arabys Hilfe... Puh, es ist nun wirklich kein gutes Zeichen, wenn man sich am Ende des Buches denkt "Endlich vorbei!", nicht wahr? Dabei hat mir "Die Stadt des roten Todes" eigentlich noch gut gefallen mit der ungewöhnlichen Endzeit-Geschichte in einer seuchengeplagten Stadt. Doch die Fortsetzung war mir dann einfach zu zäh, zu vorhersehbar und arg konstruiert. Insgesamt hat Bethany Griffin meine Geduld hier wirklich eher auf die Probe gestellt, als mir Lesefreuden zu bereiten. Es waren mehrere Faktoren, die dabei zusammengekommen sind und mich genervt haben: die emotionale Distanz zum Leser, die ich ja schon aus Teil 1 kannte, Charaktere, die mir plötzlich einfach nicht mehr sympathisch waren, und eine langatmige Story, deren Ausgang für mich eigentlich schon von Anfang an klar war. Dabei klingt es eigentlich echt spannend: während Araby sich mit Elliotts Leuten in die Sümpfe außerhalb der Stadt flüchtet, kämpfen die Soldaten des Prinzen gegen die fanatischen Anhänger seines Bruders Malcontent, der die ganze Stadt mit dem Roten Tod auslöschen will. Eigentlich eine gute Grundlage für eine actionreiche Schlacht, stattdessen war es jedoch langweilig und zäh. Und wo es schon im ersten Teil stimmungsmäßig eher depri zuging, war das hier natürlich nicht anders und auch diesmal wirkten Arabys Schilderungen wieder sehr emotionslos, weshalb mir ihre Geschichte nicht wirklich naheging. Eigentlich war ich ja vorgewarnt, aber das hat auch keinen Unterschied gemacht. So war mir besonders Arabys Hin und Her zwischen Will und Elliott auch so ziemlich schnurz. Und dann die Charaktere: Araby ist die meiste Zeit ein unsicherer Trauerkloß, bis sie am Ende plötzlich zu einer Heldin mutiert, die ich ihr nicht wirklich abnehmen konnte; Elliott ist so manipulativ und gefühlskalt, dass es offensichtlicher schon nicht mehr geht und Will ist so unauffällig und zurückhaltend, dass ich mich frage, wo der interessante Junge aus dem ersten Teil abgeblieben ist. Insgesamt also keine Kombi, die mich begeistern konnte. Besonders zum Ende hin wurde die Handlung dann auch noch arg konstruiert und erzwungen, als müsste jetzt noch schnell alles passend gemacht werden, was bisher noch nicht gepasst hat. Kein Wunder, dass ich am Ende wirklich froh war, endlich damit durch zu sein. Aber um mal nicht nur zu meckern: Bethany Griffin ist es schon gelungen, einen sauberen Abschluss zu schaffen. Offene Fragen bleiben keine, und auch ein kleiner Ausblick auf die Zukunft wird gegeben, was ich persönlich immer sehr mag. Bei diesem "soliden" Abschluss hat mir aber auch eindeutig der Wow-Effekt gefehlt, Überraschungen gab es eigentlich nicht. Insgesamt war es also ein streckenweise sehr anstrengendes Buch, welches aber wenigstens eine runde Geschichte hinterlässt.

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