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Rezension zu
The future is female!

[Gelesen] The future is female!: Was Frauen über Feminismus denken

Von: Janine Amberger
23.02.2019

Feminismus, das ist eines dieser großen Wörter, von denen man schon mal gehört hat und meist sofort abgeschreckt ist. Hinter diesem Oberbegriff steckt einfach so viel, und der Einstieg ins Thema scheint auf den ersten Blick erschlagend. Jedoch erscheinen aktuell eine Menge Bücher, die genau diesen Einstieg etwas erleichtern können – so auch die Textsammlung The future is female!: Was Frauen über Feminismus denken, die von der Journalistin und Aktivistin Scarlett Curtis herausgegeben wurde. In der erweiterten deutschen Ausgabe finden sich rund sechzig Beiträge in acht Rubriken, die ganz unterschiedliche Themen aufgreifen und sich dem Feminismus recht kurzweilig annähern. Das geben bereits die Rubriken etwas her: Erleuchtung • Zorn • Freude • Zeit für ein bisschen Poesie • Aktion • Bildung • Lektüreempfehlung • Zu guter Letzt Ich mochte dieses Potpourri an Themen, welches eine große Bandbreite an Beiträgen ermöglicht hat. Zwar findet sich auch einiges an geschichtlichen Fakten zum Feminismus in der Textsammlung, aber vieles kommt direkt aus dem Alltag. Wie werden Frauen im Beruf behandelt? Welche Schwierigkeiten bringt teilweise allein schon eine ungewöhnliche Haarfarbe? Was passiert, wenn man bei einem wichtigen Termin auf einmal merkt, dass die Periode beginnt? Welche Erwartungshaltung hat die Gesellschaft gegenüber frischgebackenen Müttern eigentlich? Die Stimmen, die Curtis für diese Sammlung herausgesucht hat, sind recht verschieden, sowohl was Alter, Herkunft und Branche anbelangt. Im Buch selbst erfährt man meist nicht mehr als ein paar Stichpunkte (Journalistin, Aktivistin, Unternehmerin, etc.), was ich etwas schade fand: Klar kann man die Frauen im Internet recherchieren, aber ein kurzer Steckbrief wäre doch besser gewesen als diese teils sehr weit gefassten Stichpunkte. In den Beiträgen konnten sich die Frauen recht ungezwungen mit ihren Erfahrungen und Eindrücken beschäftigen, manchmal sind die Einträge sehr kurz, dann wieder etwas länger, was die Textsammlung sehr angenehm zu lesen macht. Meine liebstem Beiträge waren dabei unter anderem Schwarzmaler-Alphabet (Kat Dennings), Das schwächere Geschlecht (Keira Knightley), Zehn Arten, die Frauen in deinem Leben zu unterstützen (Olivia Perez), Playlist für Feministinnen und Feministen in jeder Lebenslage (Akilah Hughes) sowie Die Geschichte des Feminismus (Claire Horn), aber ich habe generell sehr viele Stellen markieren und Anregungen mitnehmen können. So einsteigerfreundlich ich diese Textsammlung auch empfand, darf man beim Schmökern nicht vergessen, dass es persönliche und damit natürlich subjektive Eindrücke der jeweiligen Frauen sind. Etwas reflektieren muss man das Gelesene schon oder es zumindest als Startpunkt für weitere Recherche nutzen, und trotz der Fülle an Beiträgen fallen manche Bereiche hintenüber oder werden nur angeschnitten. Ebenso wird zwar jeder Beiträge für sich in dieser Sammlung entdecken können, aber nicht alle werden gefallen oder einem Anregungen geben können – aber das ist gerade das tolle an solchen Textsammlung bzw. Lesebüchern! Was etwas weniger toll dagegen ist, ist die Gestaltung des Buches. Ich kenne die Originalausgabe nicht, aber warum musste die deutsche Ausgabe so knallig pink werden? Gut, dass Baker-Miller-Pink ist im ersten Augenblick ebenfalls gewöhnungsbedürftig, wird aber wenigstens in einem Beitrag thematisiert. Vom Titel fange ich gar nicht erst an, weil ich mich mit dieser Kombination aus neuem englischen Titel plus deutschem Untertitel mittlerweile abgefunden habe… aber die unterschiedlichen Textformate in den Beiträgen haben mich wirklich gestört. Ab und an werden Zitate nochmal groß abgedruckt, dann wiederum werden einzelne Passagen hervorgehoben. Das mag in einer Zeitschrift funktionieren, in einem Buch fand ich es eher verwirrend und es hat mich einige Male aus dem Lesefluss gerissen. Wenn Ihr einfach mal in dieses große Thema Feminismus reinschnuppern wollt, dann ist The future is female!: Was Frauen über Feminismus denken ungeachtet einer Kritikpunkte eine gute Textsammlung und Sprungbrett dafür. Mit den Worten von Claire Horn: "Es gibt so viele verschiedene Konzepte, mit denen du dich auseinandersetzen kannst, so viele feministische Aufträge, derer du dich annehmen kannst, und so viel Raum für deine eigenen Ideen." | Seite 393

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