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Rezension zu
Brombeerwinter

Fesselnder Roman mit geheimnisvoller Atmosphäre über grenzenlose Mutterliebe, Trauerbewältigung und ein lange gehütetes Familiengeheimnis

Von: schnäppchenjägerin
09.02.2019

Im Mai 2010 kommt es in Seattle mit einem Schneesturm zu einem ungewöhnlichen Naturereignis. Journalistin Claire Aldrige soll für die Zeitung "Seattle Herald" eine Story daraus machen, nachdem sich dieses Phänomen bereits vor über 80 Jahren schon einmal in der Stadt ereignet hat. Zunächst ist Claire wenig angetan von dieser Idee, findet dann jedoch heraus, dass am ersten Tag des Schneesturms 1933 ein dreijähriger Junge verschwunden ist. Vor fast genau einem Jahr hat Claire ihr ungeborenes Kind durch einen Unfall verloren und ist von dem Schicksal des Jungen Daniel und der Mutter Vera Ray besonders ergriffen. Sie möchte herausfinden, was 1933 tatsächlich geschehen ist und was es mit dem Verschwinden des Jungen auf sich hat, der laut Einschätzung der Polizei davongelaufen ist. Als "Brombeerwinter" bezeichnen die Menschen im Süd- und Mittelwesten Nordamerikas einen Kälteeinbruch, der im späten Frühling auftritt, wenn die Brombeeren blühen. Der Roman handelt auf zwei Zeitebenen, 2010 und 1933, und erzählt die Geschichte von zwei Frauen, die auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Verlust eines Kindes umgehen müssen, während es ungewöhnlich spät in Seattle schneit. Vera Ray ist alleinerziehende Mutter und stammt aus armen Verhältnissen. Sie arbeitet als Dienstmädchen im Hotel Olympic und muss während einer Spätschicht ihren Sohn Daniel allein zu Hause lassen. Als sie nach der Arbeit nach Hause kommt, ist er verschwunden und sie findet nur noch seinen Teddy im Schnee. Dreijährige Kinder laufen nicht so einfach weg, weshalb sie vermutet, dass Daniel noch am Leben ist und entführt wurde. Claire, die selbst noch voller Trauer um den Verlust ihres eigenen Kindes ist, weshalb auch ihre Ehe im letzten Jahr arg gelitten hat, stellt Nachforschungen an und spricht mit Zeitzeugen. Tatsächlich kommt sie bald dem Leben von Vera Ray und dem Verschwinden Daniels auf die Spur, die sie überraschend in die Vergangenheit zur Familie ihres Mannes führt. Der Roman ist emotional und dramatisch, aber vor allem spannend und schlüssig erzählt, Der Wechsel aus Gegenwart und Vergangenheit, jeweils aus der Perspektive von Claire bzw. Vera macht es leicht, sich in die Situationen beider Frauen einzufühlen und die Verknüpfung beider Zeitebenen ist der Autorin dabei perfekt gelungen. Gebannt verfolgt man, wie Claire das Geheimnis um Daniel lüftet, das 77 Jahre im Verborgenen geblieben ist, und während ihrer Recherche den Verlust ihres eigenen Kindes verarbeitet. "Brombeerwinter" ist ein empathisch geschriebener, fesselnder Roman, der eine geheimnisvolle Atmosphäre verbreitet. Es ist eine leicht zu lesende Geschichte um die grenzenlose Mutterliebe, um Trauerbewältigung und ein lange gehütetes Familiengeheimnis.

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