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Rezension zu
Mein italienischer Vater

WITZIG, MELANCHOLISCH UND SO ITALIENISCH!

Von: Sarah Ricchizzi
08.02.2019

Typisch Italien! So könnte sich das Buch tatsächlich, auch wenn es zunächst banal klingen mag, zusammenfassend erklären. Wer erleben will, wie es in italienischen Familien zugeht, wie sie toben, ihre romantische und theatralische Ader zum besten geben und Tagein Tagaus ausgiebig über Essen philosophieren, der wird hier mit einer satten Portion Italien bereichert. Anika Landsteiner hat mit einer beeindruckenden Genauigkeit Italien zwischen diese Buchseiten beschrieben, auf eine so lebendige Art, dass nur wenige Zeilen nötig sind, um einen in diese sonderbare Atmosphäre zu manövrieren. Sie hing zwischen Vergangenheit und Zukunft, was von außen betrachtet normal schien, für sie jedoch ein Zustand war, der sie zerriss. – Mein italienischer Vater | Seite 14 So wundervoll die italienischen Wurzeln in dem Buch beschrieben werden, so verströmt dieser Roman dennoch eine Tristheit, die selbst bis zum Schluss kaum vergehen wird. Die Autorin schreibt in einem umarmenden Stil über Trauer, Verlust und das Verlangen nach Familie und einem eigenen Ich, dass es mich stets rührte. Ihre Art zu formulieren lädt zum Verweilen ein, um die Gedankenwelt von Laura, der Protagonistin, näher kennenzulernen und selbst zu begreifen, was einem jene Momente bedeuten würden, die sie selbst durchlebt. Solange du nicht weißt, was du tun sollst, tu gar nichts. – Mein italienischer Vater | Seite 51 Laura befindet sich an dem tiefsten Punkt in ihrem Leben. Sie kann mit sich selbst, dem Leben und ihrer Zukunft nicht viel anfangen und macht sich kurzum auf dem Weg nach Italien zu ihrem Vater, um vielleicht dort, dem Ort ihrer Kindheit, etwas zu Lernen, von dem sie noch gar nicht weiß, was es sein soll. Das porträtierte Glück, ein Moment, festgehalten für immer, damit man sich daran erinnern konnte, wie es war, und sich immer wieder sagen konnte, wie es hätte sein können, während die Farben der Aufnahme Jahr für Jahr verblassten. – Mein italienischer Vater | Seite 153 Der Roman erzählt von der Suche nach dem Leben, sich selbst und vor allem Familie und die Bedeutung dahinter. Und obwohl einige lichte Momente den Roman zur Heiterkeit verhalfen, so überschatten dennoch die finsteren Augenblicke diese Geschichte. Und genau das macht diesen Roman so unfassbar authentisch. Das Gefühl von Verlust und Einsamkeit, die Verlorenheit und die Ziellosigkeit, in der sich jeder einst befand oder vielleicht befinden wird, wird hier mit einer Sensibilität niedergeschrieben, die sich mit Verständnis füllt. Fazit Eine wundervolle Geschichte über Familie, Italien und die Liebe. Mit einem herrlich schönen Schreibstil umgarnt die Autorin den Leser und zieht einen in die Gedankenwelt der Protagonistin. Keine Lektüre für Zwischendurch, eher ein Roman für die Gedanken und die Frage nach dem Leben.

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