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Rezension zu
Acht Berge

"Vermutlich war schon damals klar, dass ich ihm überallhin folgen würde."

Von: Travel Without Moving
30.01.2019

"Vermutlich war schon damals klar, dass ich ihm überallhin folgen würde." (Seite 31) Im Juli 1984 kommt der 11-jährige Pietro zum ersten Mal nach Grana, einem kleinen Dorf in den Alpen, wo nur noch 14 Personen leben. Er bleibt den Sommer über mit seiner Mutter auf einem kleinen Hof und freundet sich mit Bruno an, der täglich die Kühe hütet und mit dem er bald die Umgebung auskundschaftet. Bruno ist das einzige Kind in Grana, und auch für Pietro ist die Tatsache, dass er einen Freund hat, neu und ungewohnt. Der gemeinsam verbrachte Sommer in Grana sowie das Wandern und Bergsteigen mit Pietros Vater werden bald zu einer festen Größe im Leben der beiden Freunde. Nach ihrer Jugend entfernen sich Bruno und Pietro voneinander, und erst nach dem Tod von Pietros Vater lebt der Kontakt zwischen den beiden Freunden wieder auf, denn Pietros Vater hat seinem Sohn ein Grundstück in Grana vererbt und ein Haus entworfen, das Bruno, der als Maurer arbeitet, und Pietro schließlich gemeinsam bauen. Ich empfand den Einstieg in den Roman als recht bildgewaltig, und vor allem, wenn man die Alpen bereits bereist hat, kann man sich die Schauplätze perfekt vorstellen. Paolo Cognetti erzählt zudem auf eingängige und eindringliche Weise von der Freundschaft zwischen Pietro und Bruno sowie von der Beziehung zwischen Pietro und seinem Vater. Ich hatte beim Lesen oft den Eindruck, das Buch ist ein Art männlicher Gegenentwurf zu Elena Ferrantes Neapolitanischer Saga, die ich sehr mag, und wie bei Ferrante blieb für mich auch bei ‚Acht Berge‘ lange unnachvollziehbar, was die beiden Jungen verbindet, was ihre Freundschaft ausmacht. Mir haben einzelne Passagen des Buches sehr gut gefallen, und der Roman bietet spannende Impulse über Freundschaft, Heimat, Glück und Verlust, aber wirklich gefesselt hat mich ‚Acht Berge‘, das sich schnell und flüssig liest, nicht, und das Buch hat es nicht geschafft, mich emotional mitzureißen oder mich aufzuwühlen. So kann ich zwar sagen, dass ich den Roman nicht ungern gelesen habe, dass ich mir aber durchaus mehr von der Lektüre versprochen hatte. Paolo Cognetti: Acht Berge. Aus dem Italienischen von Christiane Burkhardt. Penguin Verlag, 2018, 272 Seiten; 10 Euro.

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