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Rezension zu
Im Zeichen des Raben

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Im Zeichen des Raben

Von: Thursdaynext
16.01.2019

Dass man mit Langäxten fechten kann, war mir neu. Ob es elegant aussieht, ist fragwürdig, aber es ist laut. Klappentext ein Hobby von Ed McDonald, der mit seinem Debüt „Im Zeichen des Raben“ solide und düstere Fantasy abgeliefert hat. Eine brutale, politisch instabile, mittelalterlich anmutende Welt ist Teil des Settings. Hauptmann Ryhalt Galharrow, Ich-Erzähler mit böser Vergangenheit und ab und an zum Leben erwachenden Tätowierungen, dient bei Bedarf einem gottähnlichen Zauberer namens Krähfuß, der ihn in diesem ersten Band mit Arbeitsaufträgen reichhaltig eindeckt. Der versoffene Zyniker, der als Kopfjäger seinen Schnaps verdient, ist allerdings nicht ganz so schlimm dran, wie er glaubt, hat er doch fragwürdige, aber loyale Freunde, die bereit sind, viel für ihn zu riskieren. Es gilt, „Nalls Maschine“, die via Lichtmagie funktioniert, in Betrieb zu nehmen und ganz klassisch wieder einmal die Welt zu retten vor den gnadenlosen Dämonengöttern aus der Tiefe. Fechtkunst und Gemetzel und eine packende Story runden diesen ersten Teil ab. Das liest sich gut und erfrischend, außer für Menschen, die von einem Fantasy-Roman Romantik, nette Elfen, Einhörner, Regenbogen oder solchen Kram erwarten. Man muss den mit Selbstmitleid und Pragmatismus durchsetzten Machismo des Protagonisten mögen und offen für McDonalds Weltentwurf sein, um Vergnügen zu haben. McDonald erzählt ähnlich wie Joe Abercrombie, der auch knurrige zynische Antihelden hat, diese aber mit einem Schuss mehr Sarkasmus ausstattet. Ich will nicht behaupten, es ist ein Fantasy-Roman nur für Menschen mit Y-Chromosomen ist, aber vermutlich werden mehr von diesen ihn schätzen, als als die Doppel Xe. Ed McDonald hat eine Welt mit Highfantasy-Potenzial beschrieben, an deren Ausgestaltung es nichts zu mäkeln gibt. Die atmosphärische Düsternis, die Charaktere mit interessantem Background, Stil und die Rückblicke in die Vergangenheit des Protagonisten machen neugierig auf mehr und wirklich Spaß. Das Rad neu erfunden hat der Autor nicht, seine Geschichte ist aber besonders für ein Debüt, beachtenswert gut geschrieben und launig erzählt. Da liest Frau auch gerne den hoffentlich folgenden zweiten Band.

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