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Rezension zu
Aus der Tastatur gefallen

Ein MUSS für alle Fans und Schriftsteller! ♥

Von: Hundertmorgenwald
10.01.2019

In dieser Anthologie findet man so viel Weisheit, dass es einen tief bewegt. Wer Pratchetts Bücher kennt, weiß schon längst, wie intelligent und weise dieser Mann war. Mag es sich auf den ersten Blick nicht sehr spannend anhören, ein Buch voller Reden und Texte, so kann ich Euch sagen: Doch, das ist es! Er erzählt von seiner Jugend, seinem ersten PC. Von seiner Überraschung, dass sich die Scheibenwelt überhaupt verkauft hat. Davon, wie man Schriftsteller wird und ein bessere Buchhändler. Er erzählt, was ihm selbst auf seinen Lesereisen passiert ist. Manches ist schreiend komisch, bei anderem kann man nur den Kopf schütteln. Da schob ihm jemand das Buch zum Signieren unter der Tür durch, während er auf der Toilette war. „Eine Frau versucht mich heimlich zu bestechen, damit ich ihren Sohn in einem meiner nächsten Bücher auftreten lasse. Blöderweise heißt er John (oder Sam oder Tony …. kann mich nicht genau erinnern). Erkläre ihr, dass seine Chancen mit einem Namen wie Donnerbö oder Chalzedon besser stünden.“ Bei manchen erfährt man, welche Inspiration ihm zu welchem Buch verholfen hat. Das fand ich sehr spannend. Wie schlecht sich seine Bücher in Amerika verkauft haben, weil die Verleger dort die Romane in der falschen Reihenfolge raus gaben, unkorrigierte Fassungen, seinen Namen falsch schrieben..... Und egal über was er schreibt, die Texte sind alle wunderbar persönlich. Er erzählt auch, wie wenig angesehen Fantasy im letzten Jahrhundert war. Das war mir gar nicht bewusst. Er schreibt über die Rolle der Frau in Fantasy-Romanen. „Zauberer gehören gerne einem Orden an oder sind zumindest in eine Hirachie eingebunden. […] Frauen gibt es in den dortigen Zauberschulen so gut wie keine, obwohl ja irgendwer die Klos putzen muss. […] Dass traditionell natürlich auch sämtliche Märchenhexen bösartige, hässliche alte Weiber sind, versteht sich schon fast von selbst. Wahrscheinlich sind die Lebkuchenhäuschen schuld – kein Wunder, dass die Hexen stets als zahnlos dargestellt werden, wenn sie in einem 90.000-Kalorien-Haus wohnen. […] Da haben wir sie wieder, die immer gleiche Botschaft: Weibliche Magie ist böse und niederträchtig.“ Er schreibt, warum das Happy End wichtig ist und wie dankbar er seinen Leser*innen ist. Natürlich schreibt er auch über seine Krankheit und über das Anliegen, dass ihm am Ende seines Lebens so wichtig war: Über Sterbehilfe. Die Texte reichen von 1963 bis 2011. Es ist sehr spannend – und traurig, wie Pratchett sich verändert hat. Man spürt, wie die Texte von seinen jungen Jahren, bis zu seinem Höhepunkt immer besser werden. Wie außerordentlich genial sie zu seinen besten Zeiten sind. Und man spürt, wie die Texte sich wieder verändern, als er erkrankt. Ich habe viel gelacht mit dem Buch und manchmal war ich auch traurig. Traurig, dass ich ihn nie kennen lernen durfte und dass er so früh verstorben ist. Es gibt so ein Spruch: Die besten Menschen müssen immer zu früh gehen, weil Gott sie selber bei sich haben will. Terry Pratchett war ganz sicher einer der besten in seinem Metier, aber auch persönlich war er herzlich und bescheiden. Das wird in diesem Buch deutlich. (Einzig das Cover hätte ein bisschen schöner sein können. So viel Weisheit, in so einem unscheinbarem Buch). Fazit: Das Buch ist nicht nur für Fans und Schriftsteller ein Muss! Von diesem Buch kann jeder lernen. Ich wünsche dem Buch von Herzen viele Leser*innen!

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