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Rezension zu
Die Schokoladenvilla

Tolles Buch!

Von: Gitti Waligora aus Weisendorf
08.01.2019

Judith Rothmann liebt es, in der Schokoladenfabrik ihres Vater zu experimentieren und neue Schokokreationen zu erfinden. Dort fühlt sie sich besonders wohl, ist sie zu Hause doch nur damit beschäftigt den Haushalt zu führen und auf ihre kleinen Brüder aufzupassen. Eines Tages stellt ihr Vater sie vor vollendete Tatsachen, sie wird heiraten. Als dann herauskommt, wer der Auserwählte ist, bricht für sie eine Welt zusammen. Unterstützung ihrer Mutter kann sie nicht erwarten, die weilt in Riva um sich dort zu erholen. Und schmiedet dort auch Pläne, wie sie aus der sie krankmachenden Ehe ausbrechen kann. Maria Nikolai gelingt es in ihrem ersten historischen Roman das Stuttgart zum Beginn des 20 Jahrhunderts vor den Augen der Leser entstehen zu lassen. Nicht nur das Leben der Begüterten wird gezeigt, auch die Situation der Hausangestellten, der Arbeiter in den Fabriken und nicht zuletzt derjenigen, die kaum über die Runden kommen. Die beginnende Arbeiterbewegung wird erwähnt und ebenso hat Deutschlands erste Kriminalassistentin Schwester Henny ihren Auftritt. Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Judith ist eine Frau, die weiss was sie will und vor allem, was sie nicht will. Sie ist widerspenstig und durchsetzungsfähig. Sie hat aber auch Glück. Der Vater versucht sie zwar zu verheiraten, lässt ihr aber andererseits auch gewaltige Freiheiten. So hat sie lange die Möglichkeit in der Fabrik in einer eigenen kleinen Versuchsküche zu arbeiten. Dort lernt sie dann auch Victor Rheinberger, der in Stuttgart einen Neuanfang in seinem Leben machen möchte. Die Hauptprotagonisten sind im Grunde alles junge Leute, die versuchen herauszufinden, was im Leben für sie möglich ist. Jeder auf seine eigen Art. Das fand ich sehr interessant und die Freundschaften, die dort entstehen sind bemerkenswert. Alles in allem hatte ich viel Spaß mit dem Buch. In der zweiten Hälfte wird es auch recht spannend, da sich dort einige Probleme auftun, die nur schwer zu lösen sind. Gut gefallen hat mir auch, dass das Buch in sich abgeschlossen ist und im Epilog genauer erklärt wird, wie es denn nach dem Ende weiterging. Das Buch an sich ist sehr hübsch aufgemacht, mit glitzernden, erhabenen Schneeflocken und zwei Pralinenrezepten in den Buchklappen. Am Ende gibt es noch ein Personenverzeichnis und eine Übersicht über die realen Personen des Romans und die historischen Hintergründe. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für dieses schöne Buch!

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