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Rezension zu
Macbeth

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

"Denn Verrat ist menschlich, ewige Treue nicht."

Von: Travel Without Moving
06.01.2019

"Denn Verrat ist menschlich, ewige Treue nicht." (Track 38) Jo Nesbø nimmt den Leser in seiner Adaptation von William Shakespeares Tragödie ‚Macbeth‘ mit ins schottische Fife, einer tristen Stadt, in der Drogen, Korruption und Gewalt an der Tagesordnung sind, seit Chief Commissioner Kenneth das Sagen hatte. Nach dessen Tod wird Duncan sein Nachfolger, ein integrer Polizist und Hoffnungsträger der Bewohner Fifes. Duncan schätzt den Polizeiinspektor Macbeth, der als unbestechlich gilt, der allerdings von seiner Freundin Lady aufgestachelt wird, Duncan aus dem Weg zu schaffen, um selbst die Macht über die Stadt zu übernehmen. Ich gestehe: Ich habe weder Shakespeares Original gelesen noch kenne ich eine andere Veröffentlichung aus dem Shakespeare-Projekt. Ich habe mich also ganz unvoreingenommen auf Nesbøs Thriller eingelassen, wobei ich den Autor durch seine Harry Hole-Reihe kenne, die ich gerne gelesen habe. Ich war sehr gespannt auf die Geschichte, aber Nesbø hat es mir lange nicht leicht gemacht. Mehrmals habe ich überlegt, ob ich das Hörbuch abbreche, weil der Autor am Anfang überhaupt nicht auf den Punkt kam und sich in endlosen Details verloren hat. Mich hat das Hörbuch zu Beginn eher verwirrt und oft auch gelangweilt, weil Nesbø für meinen Geschmack unheimlich langatmig in die Geschichte einführt. Erst nach einem Drittel bzw. fast der Hälfte des Hörbuchs habe ich Gefallen an der Geschichte gefunden. Dabei hat Nesbø seine Macbeth-Adaptation eigentlich spannend umgesetzt, und das Szenario der drogendominierten Stadt hat mir gefallen, aber alles ist deutlich zu ausufernd geraten, und am Ende war mir die Geschichte außerdem viel zu actionlastig. Macbeths körperlicher und moralischer Abstieg wurde allerdings sehr überzeugend geschildert, und die Verlagerung der Königsgeschichte in ein Polizei- und Drogenmilieu ist dem Autor meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Das Hörbuch fand ich insgesamt gut gelesen, was mich aber wirklich gestört hat, ist die Tatsache, dass dem Sprecher kein korrektes ‚th‘ gelingt, sondern dass es immer sehr deutsch klingt, was ich bei einem th-lastigen Hörbuch einfach unpassend finde. Jo Nesbø: Macbeth. Übersetzt von André Mumot. Gekürzte Lesung mit Wolfram Koch. der Hörverlag, 2018; 24 Euro.

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