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Rezension zu
Die Klinge des Waldes

Die Klinge des Waldes (Royce Buckinham)

Von: Poldi
02.01.2019

Flora wächst behütet als Prinzessin des Königreiches Srata auf, hoch oben auf den Baumwipfeln. Doch als sie ihrer älteren Schwester Amora helfen will und dabei ein großes Unglück heraufbeschwört, wird sie verstoßen und landet in der riesigen Stadt Schmutz. Hier muss sie sich erst einmal zurechtfinden und findet einige Freunde, die sie dabei unterstützen – aber auch mächtige Feinde... Mit „Die Klinge des Waldes“ legt Royce Buckinham einen Fantasy-Roman vor, der in einer ganz anderen Welt angesiedelt ist als seine Trilogie um „Der Wille des Königs“ und seinen Nachfolgern. Und genau dort liegt dann auch die große Stärke des Romans, man kann völlig in die fremdartige Welt erkunden und zahlreiche verschiedene Kulturen, Schauplätze und Zusammenhänge zu erkunden. Das ist den ersten Szenen in Srata schon sehr gelungen, wird in Floras Verbannung in der Stadt Schmutz aber noch einmal deutlich verstärkt. Die vielen Bezirke mit jeweils ihren eigenen Regeln, Werten, Produkten und Regierungen sind unglaublich vielfältig, es gibt so einige sehr interessante Dinge zu entdecken. So lebendig und eingängig dies auch geraten ist, so langatmig ist auch manchmal die Handlung. Diese konzentriert sich darauf, die Entwicklung von Flora begreifbar zu machen, und das sehr detailliert und in vielen Facetten. Das führt aber eben auch dazu, dass sich einige Nebenarme eingeschlichen haben, die nur zäh vorangehen. Ich habe nichts gegen ein eher gemächliches Tempo, und über weite Strecken gefällt mir diese sehr genaue Sezierung von Floras Entwicklung auch sehr gut, aber streckenweise wurde dies eben übertrieben. Der Roman lässt sich sehr flüssig lesen, die Wortwahl ist treffend und vielseitig. In passenden Dosierungen ist auch ein Actionanteil eingebaut, der aber nie dazu dient, die Dramatik künstlich zu erhöhen. An anderen Stellen beweist Buckinham einen sehr ungewöhnlichen Zugang zum Thema Gewalt und zeigt auch hier viel Fingerspitzengefühl – es geht nie um Schockeffekte, zumal vieles der Fantasie des Lesers überlassen wird. Anfangs fällt es etwas schwer, wegen der durchaus komplexen Welt den Überblick zu bewahren, mit der Zeit stellt sich dieses Gefühl aber ein, und dann liest sich „Die Klinge des Waldes“ sehr flüssig. In diesem Roman verfeinert Buckinham seinen Schreibstil, bringt eine sehr intensive Atmosphäre mit ein und begeistert besonders mit der in vielen Facetten schillernden Welt, sodass es überall etwas Neues zu entdecken gibt. Das tröstet dann auch über einige langwierige Passagen hinweg, in denen die Entwicklung Floras nicht so recht vorankommt und nur nebensächliche Details hinzugefügt werden. Insgesamt ein starker und lesenswerter Fantasy-Roman.

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