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Rezension zu
Alles ist möglich

Ein grandioses Buch, still, sensibel und sehr berührend

Von: Lesemademoiselle
01.01.2019

„Ihm schien, je älter er wurde, desto klarer sah er, wie wenig er diesen verwirrenden Widerstreit zwischen Gut und Böse begriff, und vielleicht waren die Menschen ja schlicht nicht dafür gemacht, dass sie die Dinge hier auf Erden begriffen.“ In ihrem neuen Roman erzählt Elizabeth Strout unvergessliche Geschichten über die Leute einer Kleinstadt im Mittleren Westen, die wie alle Menschen überall von Liebe und Glück träumen, aber oft Kummer und Schmerz erleben. Nach „Mit Blick aufs Meer“ ist dies mein zweiter Roman der großen Geschichtenerzählerin Elizabeth Strout. Und auch dieser Roman hat mich wieder abgeholt zu einem Besuch in einer amerikanische Kleinstadt. Das Buch ist wie ein Spaziergang durch den kleinen Ort Amgash in Illinois, bei dem man einen Blick durch fremde Fenster wirft. Man hält inne, lauscht und taucht kurz ein in das Leben von anderen Menschen. Es ist keine durchgängige Geschichte. Vielmehr ist es ein bunter Strauß aus Episoden über ganz unterschiedliche Personen, welche am Schluss dennoch ein großes Ganzes ergeben. Im Mittelpunkt der Erzählungen steht Lucy Barton. Sie war bereits Protagonistin in „Die Unvollkommenheit der Liebe“, ein Roman der vor gut zwei Jahren erschien. Zunächst ist sie die große Unbekannte im Roman und taucht selbst erst in der zweiten Hälfte des Buches auf. Aber alle Geschichten sind lose mit ihrer Person verbunden. Alle Erzählungen sind tiefgründig, sympathisch und sie werden niemals kitschig. Es ist das ganz normale Leben, scheinbar gleichförmig und unaufgeregt. Aber wer dahinter schaut, entdeckt die Verzweiflungen, Ängste, Hoffnungen, Sehnsüchte und das kleine Glück zwischen den Zeilen. Und genau diese Gemütszustände beschreibt Elizabeth Strout wie keine andere. Da ist Tommy, Patty, Linda, Charlie, Mary, Pete und Dottie und am Ende möchte man ihnen winken und rufen: alles war doch möglich, für jeden von euch! „Alles ist möglich“ erschienen im Luchterhand Verlag ist ein grandioses Buch, still, sensibel und sehr berührend. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Sabine Roth, die bereits Werke von Jane Austen und Hilary Mantel übersetzt hat.

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