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Rezension zu
Kallocain

Für Dystopie-Fans eine klare Leseempfehlung.

Von: Daniela Vödisch
14.12.2018

Ich liebe jede Art von Dystopien, denn sie bieten eine spannende Abwechslung von Romanen und Thrillern. Die Handlungen sind komplett fiktiv, aber nicht unmöglich. Oft spiele ich beim lesen mit der Frage "Was wäre wenn?". In der Regel wollen Autoren von Dystopien mit Hilfe ihrer Geschichte vor einer negativen Entwicklung in der Gegenwart und vor deren Folgen warnen, so ist es auch hier bei Kallocain. Man muss hier den Entstehungszeitraum beachten, denn die Dystopie ist nicht neu, sondern wurde bereits 1940 in Schweden veröffentlicht. Leider war Kallocain das letzte Werk der Autorin, denn ein Jahr später begang sie Suizid. Das ist schrecklich, keine Frage, hat aber meinen Wunsch, dieses Buch zu lesen, noch mehr angeheizt. Das Szenario in Kallocain ist das oft in Dystopien verwendete. Der Protagonist lebt in einem totalitären Überwachungsstaat, in dem Leo als Chemiker arbeitet. Er hat ein Mittel erforscht, dass die Menschen dazu bringt, lockerer zu reden. Der Staat bekommt zu Zugang zu Aussagen, die Menschen ohne Kallocain vielleicht nicht geäußert hätten. Jeder Wohnung ist mir Kameras und Mikrophonen bestückt, sodass der Staat die Menschen ausspioniert. Irgendwann merkt Leo, dass viele Menschen sich kritisch zur Staatsform äußern und auch er kommt ins Grübeln, ob das alles so richtig ist, was da vor sich geht. Die Atmosphäre in Kallocain ist mega krass und für mich unvorstellbar. Durch die krasse Überwachung sind keine normalen Gespräche möglich und auch zwischenmenschliche und intime Beziehungen leiden natürlich sehr darunter. Aber anstatt dass die Menschen zusammenhalten, würden sie sich jederzeit gegenseitig ans Messer liefern, was mich sehr erschreckt hat. Würde man zusammenhalten, wäre vielleicht auch der Umgang mit der Staatsform leichter, weil man sich zumindest auf seine Leute verlassen könnte. Doch vertrauensvolle Beziehungen gibt es nicht, noch nicht einmal in der engsten Familie/Beziehung. Der Schreibstil von Karin Boyne ist unglaublich gut und nicht, wie man ihn bei einer Dystopie erwartet. Sie schreibt flüssig und sehr unterhaltsam, was das Geschichte von Kallocain nicht weniger düster, aber zumindest gut verständlich dastehen lässt. Fazit: Für Dystopie-Fans eine klare Leseempfehlung.

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