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Rezension zu
Codename Eisvogel – »The Kingfisher Secret«

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Codebame Eisvogel - aufstieg eines KGB-Lockvogels

Von: Eva Krafczyk
09.12.2018

Was wäre, wenn…? Wenn der Mann, der zum mächtigsten Mann der Welt werden würde, nicht nur eine allseits bekannte Neigung zu schönen jungen Frauen, gerne auch Models hat, sondern wenn der KGB diese Schwäche ausgenutzt hat? In „Codename Eisvogel“ stößt Klatschjournalistin Grace auf die Story ihres Lebens. Es ist allerdings auch eine Story, die sie leicht das Leben kosten könnte…. Eine Journalistin, ein Pornostar und ein brisantes Interview – so startet „Codename Eisvogel“ und wer denkt nicht sofort an den aktuellen Bewohner des Weißen Hauses, wenn Pornodarstellerin Violet über ihr Techtelmechtel mit dem Mann berichtet, der in wenigen Wochen die US-Präsidentenwahl gewinnen könnte. Boulevardjournalistin Grace, die ihren Job für ein Klatschmagazin hasst und gerne seriösen Journalismus betreiben würde, sieht ihre Chance, die lahmliegen Karriere zu pushen. Zu dumm, dass der Verleger ihrer Zeitung den Kandidaten unterstützt. Die Story werde zwar gekauft, doch keine Zeile gedruckt, erklärt der Chefredakteur seiner empörten Autorin. Damit könnte „Codename Eisvogel“ zur bösen Abrechnung mit der Welt der Medien, der unheiligen Allianz von Medienhäusern und Politikern werden, die gerade in den USA gewissermaßen ihre Haussender haben. Es könnte um Manipulation und Stimmungsmache gehen, um Fake News und Populismus. In der Tat zieht sich all das durch das Buch eines anonymen Autors oder einer anonymen Autorin, doch schnell stellt sich heraus, dass Porno-Sternchen Violet nur eine vernachlässigenswerte Nebenfigur ist. Auf einer Reise nach Prag, in die Heimat der Ex-Frau des Kandidaten, ist auch Grace dabei, seit Jahren Ghostwriterin für die Kolumne „Frag Elena“. Elena errangals Model die Aufmerksamkeit des arroganten und großmäuligen New Yorker Geschäftsmanns mit auffälliger Haartolle. Die vielfach betrogene Ehefrau ist mittlerweile längst geschäftlich erfolgreich und noch immer eine Ratgeberin ihres Ex. Auf der Reise stolpert Grace über Ungereimtheiten aus Elenas Vergangenheit – war das Ex-Model eine „Schwalbe“, eine Verführerin im Dienste des KGB, angesetzt auf reiche und mächtige Männer aus dem Westen? Je tiefer Grace nachforscht, desto mehr scheint sie auf ein Hornissennest gestoßen zu sein, mit Geheimdiensten, die auch lange nach dem Ende des Kalten Krieges ihre Geheimnisse wahren wollen. Die Suche nach der Wahrheit, das merkt Grace schnell, kann tödlich sein – und jeder, der ihr nahe ist, ist in Gefahr. Bald weiß Grace nicht mehr, wem sie überhaupt noch trauen kann und kämpft ums Überleben. Ein rasanter Thriller, der Grace von Amerika nach Europa und zurück führt, mitunter etwas reißerisch, aber spannend. Dass Donald Trump als Vorbild für die Romanfigur Anthony Craig diente, ist offensichtlich, auch wenn im Vorspann auf die „künstlerische Freiheit“ hingewiesen wird. Wobei „im Einzelfall Anklänge an Verhaltensweisen lebender oder verstorbener Personen oder an öffentlich bekannte Unternehmen nicht immer vermeidabar gewesen“ seien. Wie wahr. „Codename Eisvogel“ ist zwar kein Geheimdienstthriller im Stil eines John Le Carré, bietet aber dennoch spannend und lädt ein zur Frage „was wäre, wenn….“

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