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Rezension zu
Fünf am Meer

Willkommen im Sea Whisper Inn…

Von: Lea
05.12.2018

Viele in unserer heutigen Gesellschaft fühlen sich hier und da oder auch häufiger allein. Manchmal breitet sich die Einsamkeit aus und nimmt die Zügel fest in die Hand. Es fällt uns schwer, die Zügel wieder in die Hand zu nehmen, denn einfacher ist es, sich zu verstecken und dem Alleinsein freien Lauf zu lassen. Wir meiden soziale Kontakte und wollen nicht (mehr) an die frische Luft, denn da draußen könnte man ja Menschen begegnen. Aber ist es denn gesund, allein zu sein? In einem Artikel habe ich mich mit dem Thema näher auseinandergesetzt. Jeder von uns würde sagen: „Einsam? Nein, warum sollte ich das sein? Ich habe doch genug Freunde um mich herum.“ Aber die Wahrheit hinter diesen Worten schaut häufig anders aus: Wie viele Freunde hast du in deinem Freundeskreis, denen du alles von dir erzählen und zu denen du wirklich Vertrauen fassen kannst. Nicht mehr als eine Handvoll – wenn überhaupt. Unsere Facebook-, Twitter- und Instagramfreundeslisten sind lang. Hunderte von Freunden tummeln sich dort herum. Mit nicht wenigen von ihnen schreiben wir häufig nicht einmal mehr als drei Sätze. Aber würdest du diesen Menschen deine ganzen Geheimnisse anvertrauen? Gut, manche tun das vielleicht schon, aber … das zählt nicht! Die Wahrheit lautet häufig: Nein, das würdest du nicht. Du kennst die Person nämlich oft nicht und weißt kaum etwas über sie. Du kannst sie persönlich nicht besonders gut einschätzen und du kannst mit Sicherheit auch niemals beurteilen, wie groß das Vertrauen ist. Schlimmer noch: Du kannst dir nicht einmal sicher sein, ob die Person wirklich die ist, für die sie sich ausgibt. Die meisten Menschen haben nur wenige Freunde, denen sie sich wirklich anvertrauen können. In dem Artikel, den ich kürzlich gelesen habe, geht es mehr als 16 Millionen Menschen in Deutschland so – das ist in etwa jeder Fünfte. In der Weihnachtszeit ist das Thema Einsamkeit und Alleinsein häufig am stärksten ausgeprägt – sagen viele Ärzte. Es kommt beispielsweise vor, dass ältere Menschen sich mit dem Notarzt ins Krankenhaus einliefern lassen, um Weihnachten nicht alleine zu sein. Auch ist die Einsamkeit – laut Studien – genauso gesundheitsschädigend wie 15 Zigaretten am Tag. Unser Körper stößt nämlich bei psychischem Stress das Hormon Cortisol aus. Dies führt dazu, dass wir Bluthochdruck bekommen, was wiederrum zu Herz- oder anderen ernsthaften Folgeerkrankungen führen kann. Auch unser Immunsystem ist sehr leicht angreifbar, was wiederum dazu führt, dass Menschen im Alter zum Beispiel häufiger erkranken. Psychologen raten Menschen, die einsam sind, „mehr unter Leute zu gehen“ und soziale Kontakte zu knüpfen – denn nur auf diese Weise kann sich die Seele und der Geist wieder erholen. Aber ist es wirklich so einfach, wie Psychologen sich das vorstellen? Nein! Jeder, der einmal im Leben richtig einsam war, weiß, wie schwer es ist, sich aus dieser Lage wieder zu befreien und erfährt am eigenen Leib, wie schwer es ist, aus der Isolation herauszukommen: Sich zu überwinden, mit anderen Personen in Kontakt zu kommen sowie neue Freundschaften und eventuell eine Partnerschaft aufzubauen. Desweiteren gibt es auch ca. 15-30%, die sowas erst gar nicht erst schaffen – die weder eine Freundschaft noch eine Partnerschaft halten können. Diese Menschen leiden sehr häufig unter chronischer Einsamkeit. Es ist nicht ratsam, all diesen 16 Millionen Menschen in Deutschland den Tipp zu geben, dass sie unter Menschen gehen sollen. Einige werden es wahrscheinlich ihr Leben lang nicht schaffen. In dem Buch leben die fünf Senioren in einem Haus als Wohngemeinschaft zusammen. Linn erbt das Haus von ihrer Tante zweiten Grades und lernt die Senioren kennen. Sie freundet sich sofort mit ihnen an und versteht sie – auf Anhieb – besser als jeder andere. Linn wurde von ihrem Freund mit einer anderen betrogen und flüchtet zu ihrem geerbten Haus in die USA. Sie erfährt viel über ihre Tante, die schon früh in die Staaten ausgewandert ist und was noch viel wichtiger ist: Sie lernt etwas über die fünf Senioren kennen. Jeder von Ihnen hat jemanden verloren. Ob es Freunde, Verwandte oder vielleicht sogar engste Familienmitglieder waren. Alle von ihnen wissen, was Einsamkeit bedeutet. So auch Linn. Durch das Fremdgehen von ihrem Freund, fühlt sie sich innerlich leer und einsam. Sie weiß nicht, wie es weiter gehen soll und erhofft sich durch das Erbe einen neuen Lebensabschnitt. Als ich das Buch gelesen habe, war ich schon leicht genervt. Es ist überhaupt nicht mein Genre, aber der Titel „Fünf am Meer“ hat mich zu Beginn bereits fasziniert. Auch das Cover gefällt mir sehr. Ich liebe die Farbkombination sowie die allgemeine Gestaltung – für eine Sommerlektüre einfach nur perfekt. Und obwohl ich – wie bereits erwähnt – nicht so der Fan von dem Roman-Genre bin, habe ich das Buch ziemlich schnell durchgelesen. Einfach weil ich wissen wollte, wie es mit Linn weiter geht. Emma Sternberg hat einen fabelhaften Schreibstill. Auch wenn ich manches in die Länge gezogen empfand, hat er mich sehr angesprochen. Ich stolperte einzig über eine Passage, in der sie bereits in den USA und dann plötzlich wieder in Deutschland ist. Diese Textstellen musste ich zwei Mal lesen, ehe ich herausgefunden habe, dass sie zum Teil in der Gegenwart sowie in der Vergangenheit spielten. Insgesamt betrachtet kann ich euch das Buch als angenehme Sommerlektüre empfehlen. Es ist witzig geschrieben und besitzt einen guten Spannungsaufbau.

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