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Rezension zu
Die Bedrohung

Ein Kriminalfall in einer wenig authentischen und überzeugenden Welt

Von: Der Büchernarr Frank
24.11.2018

In einer nahen Zukunft wird die Digitalisierung zunehmend als Bedrohung empfunden und die Menschen läuten eine Wende ein, um sich wieder der analogen Welt zu widmen. In diese Welt platziert eine Firma eine digitalisierte Enklave, die einen massiven Gegensatz zur Realität darstellt. Weltanschauung Was sich spannend und interessant anhört, entpuppt sich schnell als Seifenblase, denn Greenberg konzentriert sich nicht auf die Ausarbeitung der Welt, sondern auf den Kriminalfall, den er in dieses Szenario platziert hat. Dadurch entsteht ein unstimmiges Bild von der Gesellschaft, denn viele Aspekte bleiben einfach unberücksichtigt. Es gibt sehr viele Details in diesem Szenario, die einfach nicht passen wollen und mich als Leser immer wieder mit einem Fragezeichen im Gesicht zurückgelassen haben. Die Telefonie wird “analogisiert”, aber dennoch ein nationales Rohrpostsystem aufgebaut? Es gibt weiterhin Autos und Verkehrssysteme, die plötzlich nicht mehr digital gesteuert werden? Die digitale Enklave wird von einer hohen Mauer umgeben, wobei erst im Laufe der Erzählung plötzlich von einem Dach die Rede ist? Umstimmigkeiten Diese Unstimmigkeiten in der Erzählung ziehen immer weitere Kreise. Wenn die Protagonistin einer Geschichte aus einem Haus eilt, weil sie dort drinnen etwas erschreckendes gesehen hat, anschließend sich ein paar Meter vom Objekt entfernt und sich dadurch hoffnungslos verirrt, so klingt das nicht glaubwürdig oder authentisch, so fremdartig die Umgebung auch sein mag, durch die sie stolpert. Wären solche Situationen nur vereinzelt aufgetaucht, hätte ich als Leser dafür Verständnis aufbringen können. Aber sie tauchen zu oft auf, vor allem zum Ende des Buches hin. Der eigentliche Kriminalfall verblasst angesichts dieser unlogischen und kaum nachvollziehbaren Aktionen und Geschehnisse, auch wenn dieser durchaus Potential hat. Ein Potential, das sich in dieser Umgebung leider nicht entfalten kann. Immerhin fand ich den Erzählstil mit den wechselnden Erzählperspektiven durchaus ansprechend. Allerdings ist dies zu wenig, um diesen Thriller zu einem stimmigen Werk werden zu lassen. Fazit Auch wenn der geschilderte Kriminalfall seinen Reiz hat, so überwiegen die Logiklücken und die wenig überzeugende Darstellung der Welt. Greenberg verspielt nicht nur Potential, sondern er schafft es auch nicht, eine authentische und überzeugende Welt zu erschaffen. In meinen Augen überwiegt dieser Eindruck, so dass das Lesevergnügen in Gänze getrübt wird, weswegen ich mich schwer tue, dieser Dystopie eine Empfehlung auszusprechen.

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