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Rezension zu
Alexander von Humboldt

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Rüdiger Schaper: Alexander von Humboldt

Von: Esthers Bücher
20.11.2018

2019 sind es 250 Jahre, dass Humboldt geboren wurde. Ein so wichtiges Jubiläum, dass das Jahr zum Alexander-von-Humboldt-Jahr erklärt wurde. Warum Humboldt nach all dieser Zeit noch immer eine so große Faszination auslöst, das stellt Rüdiger Schaper in dieser tollen Biographie deutlich dar. "Wenige wissen viel über Alexander von Humboldt – und viele wissen wenig." (Seite 267) Schaper will diesen Umstand mit seinem Buch ändern, auch wenn er weiß, dass es ein fast unmögliches Unterfangen ist, eine umfassende Biographie über Humboldt zu schreiben. Das Lebenswerk Humboldts ist bis heute nicht gänzlich aufgearbeitet, was nicht nur an der schieren Menge des Materials liegt, sondern auch daran, dass seine Hinterlassenschaft auf der Welt verteilt ist und nur zum Teil öffentlich zugänglich ist. Trotzdem schafft er es, ein so weit wie möglich vollständiges Bild von Humboldt zu zeichnen, wobei er es auch nicht scheut, über das Privatleben Humboldts zu sprechen, ohne dabei effekthascherisch zu wirken. Was man diesem Buch anmerkt, ist die Leidenschaft, mit der Schaper an seinem Material gearbeitet hat. Als er darüber erzählt, wie er Humboldts original Tagebuch in den Händen gehalten hat, ist man sich als Leser sicher, dass es eins der wichtigsten Momente im Leben des Autors gewesen ist. Und als Leser kann man für einen Autor, der seinem Subjekt so hingebungsvoll nachgegangen ist, nur dankbar sein. Das Buch bereitet sehr viel Leservergnügen, ist ausgesprochen informativ und enthält viele erinnerungswürdige Momente. So zum Beispiel den Teil über die Freundschaft zwischen den Humboldt Brüdern, Schiller und Goethe, oder die Geschichte des Aufstiegs auf den Chimborazo. Immer wieder finden sich Passagen darüber, wie wichtig die Menschenrechte für Humboldt waren, womit er seiner Zeit teilweise deutlich voraus war (und nicht nur damit). Die ergreifende Geschichte des Polen, den Humboldt in Russland getroffen hat, werde ich wohl nie vergessen und auch wenn ich „Black lives matter “ höre oder sehe, werde ich an Humboldt denken müssen. Diese Biografie gehört zu den Highlights des Jahres, eine unbedingte Leseempfehlung.

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