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Rezension zu
Das Seehaus

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine spannende Familiensaga, die sich liest wie ein Kriminalroman

Von: Pan Tau Books - Ein Buchblog
18.11.2018

"Das Seehaus" von Kate Morton ist eine englische Familiensaga, die sich über 600 Seiten lang wie ein Krimi liest. Ein Kind verschwindet unter mysteriösen Umständen während einer Mittsommernachtsparty von dem Anwesen einer wohlhabenden Familie. Es taucht nie wieder auf. Erst siebzig Jahre später nimmt sich eine Ermittlerin des Falls wieder an und macht eine geheimnisvolle Entdeckung… "Das Seehaus" erzählt die Geschichte einer Familie, die von einem Schicksalsschlag schwer getroffen, jahrzehntelang in Ungewissheit und Zweifel lebt. Eine Geschichte, die mich unheimlich fesseln konnte und deren Auflösung so originell war, dass meine Erwartungen noch übertroffen wurden. Inhalt Eine Mittsommernacht in Cornwall im Jahr 1933 soll für die Familie Edevane alles verändern. Der jüngste Sohn verschwindet und für die Familie bricht eine Welt zusammen. Ist er weggelaufen? Wurde er entführt? Auf keine der Fragen erhalten sie eine Antwort. Siebzig Jahre später stößt die Polizistin Sadie auf ein verfallenes Haus am See, dem einstigen Anwesen der Familie Edevane. Es scheint, als habe die Familie nach dem Verschwinden des Jungen fluchtartig ihr Zuhause verlassen. Erst durch Sadies Hartnäckigkeit kommt ans Licht, was in jener Nacht wirklich geschah. Meine Meinung Kate Mortons Familiensagen schießen in regelmäßigen Abständen bei Veröffentlichung an die Spitze der Bestsellerlisten und sind damit ein Muss für jeden Fan von Generationenromanen. "Das Seehaus" war der zweite Roman nach "Der verborgene Garten", den ich von der Autorin gelesen habe und ich bin weiterhin sehr überzeugt von ihrer Professionalität und Originalität Geschichten zu schreiben! Der Roman wird überwiegend abwechselnd aus der Perspektive dreier Frauen erzählt und springt zwischen den Jahren 1911-1914, 1932-1933 und der Gegenwart im Jahr 2003 hin und her. Eleanor, Ehefrau und Mutter dreier Kinder, lebt 1932 mit ihrer Familie in Cornwall auf einem herrschaftlichen Anwesen, das direkt an einem See gelegen ist. Ihre sechzehnjährige Tochter, Alice ist ein Freigeist. Sie möchte Schriftstellerin werden und hat eine Schwäche für den jungen, gutaussehenden Gärtner. 2003: Sadie ist Polizistin und derzeit beurlaubt. Weil sie sich in ihrer Heimat zu sehr in einen Fall verbissen und gravierende Fehler gemacht hat, hat sie sich bei ihrem Großvater in Cornwall verkrochen und entdeckt das Haus am See und seine jahrzehntelangen Geheimnisse. Dies ist die spannende Ausgangssituation der Geschichte, die dem Leser die Möglichkeit gibt, die drei unterschiedlichen Frauen in ihrer jeweiligen Zeit näher kennenzulernen. Mir ist der Einstieg in die Geschichte sehr leicht gefallen, denn die drei Protagonistinnen sind in ihrer Persönlichkeit sehr unterschiedlich, was die Konstellation interessant und ansprechend macht. "Wolken verdeckten den Mond, so viel Glück hatte sie gar nicht verdient. So schnell sie konnte, bewegte sie sich durch die finstere Nacht […]. Etwas brach durch das Farndickicht, doch sie zuckte nicht zusammen, blieb nicht stehen." (S. 5) Die Handlung kann ich als sehr tiefgründig und spannend beschreiben. Dadurch, dass die Handlung des Romans in der Zeit springt, werden die Kapitel oftmals von Cliffhangern beendet, was mich als Leserin dazu animiert hat, weiterzulesen und an der Geschichte dran zu bleiben. Trotzdem konnte ich hier und da ein paar Längen in den Nebenhandlungen der Geschichte ausmachen, die auch etwas hätten gestrafft werden können. Generell kann man jedoch von einer sehr gut aufgebauten und ausgefeilten Storyline sprechen, die faszinierend vielschichtig ist, obwohl beispielsweise keine große Anzahl an Figuren involviert ist. Dennoch war ich sehr positiv von dem Ausgang der Geschichte überrascht und hätte eine Auflösung in der Art nicht erwartet. Das ist aber genau die Qualität an Kate Morton, die ich auch schon in Der verborgene Garten festgestellt habe: Ihre Familiensagen sind wie Kriminalromane aufgebaut und lesen sich ebenso zügig und mit der nötigen Neugier. "Wie sie kaum wahrnehmbar die Lippen spannte, wie sie die Fingerspitzen gegeneinander presste, was sie schon als Kind getan hatte, wenn sie aufgeregt war. […] Man nahm sich viel zu selten die Zeit, die Menschen genau zu betrachten, die einem vertraut waren." (S.184) Auch das Setting des Romans hat mich absolut überzeugt, denn die Atmosphäre hätte zwischen den Jahren 1914 und 2003 nicht gegensätzlicher und damit interessanter sein können. Im Jahr 1914 ziehen die Kriegswolken über England und verschonen auch das junge Paar Eleanor und Anthony Edevane nicht. Der Krieg spielt eine zentrale Rolle in der Geschichte, auch wenn er nie explizit wird, hat er großen Einfluss auf die Familie und damit auf die Handlung des Romans. Im Jahr 2003 sind die Erinnerungen an den Krieg längst verblasst und das Seehaus der Familie ist verwildert und verwahrlost, wie in einem verwunschenen Märchen. Die Beschreibungen dieses von Geheimnissen nur so strotzenden Ortes hat mich immer wieder beim Lesen fasziniert, denn die Autorin schafft ein sehr stimmungsvolles und märchenhaftes Bild von Cornwall und dem Schauplatz der Geschichte. "Ben ging durch das Rosenrot, und als er am Fischteich kurz stehen blieb, beschlich ihn eine Erinnerung wie ein dunkler Schatten. An dieser Stelle hatte Alice ihn zum ersten Mal aus ihrem Manuskript vorgelesen. Er konnte ihre Stimme hören, als hätten die Blüten und Blätter um ihn herum sie eingefangen und würden sie nur für ihn abspielen wie eine Schaltplatte." (S.226) Der Schreibstil von Kate Morton ist wunderbar eindringlich und lebhaft. Sie schafft es überzeugend und authentisch die Gedanken und Gefühle ihrer Figuren einzufangen und gleichzeitig ein stimmungsvolles Bild der Umgebung zu schaffen. Fazit & Bewertungen "Das Seehaus" von Kate Morton ist eine englische Familiensaga, die hält, was sie verspricht: tiefgründige Figuren, geheimnisvolle Settings, spannende Familienkonflikte, überraschende Verwicklungen und ein vielversprechender Ausgang der Geschichte. Mir hat der Roman und seine spannenden Wendungen sehr gefallen, sodass er sich einreiht in meine Liste der Leseempfehlungen. https://pantaubooks.wordpress.com/

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