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Rezension zu
Das geheime Leben der Seele

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wie ein gut geschriebener Roman

Von: G.Siema
06.11.2018

Rezension „Das geheime Leben der Seele“ Dieses Buch hat zwei „Mütter“, Sabine Wery von Limont und Jarka Kubsova. Sabine Wery von Limont studierte unter anderem Psychologie und führt in Deutschland ihre eigene Praxis, Jarka Kubsova arbeitet und lebt als freie Autorin in Hamburg. Dieses Buch erschien 2018 im Mosaik Verlag. Was hat Robert Koch mit Siegmund Freud zu tun, die Entdeckung der Erreger für die Schwindsucht mit der Magnetresonanztomographie? Koch und Freud, beide waren Spurensucher. Beide wollte Unsichtbares sichtbar machen. Robert Koch schaffte es, die Bakterien sichtbar machen, die für die Schwindsucht verantwortlich waren. Freud war ein penibler Spurensucher. Er wäre begeistert, könnte er sehen, dass die Magnetresonanztomographie die Arbeit der Seele sichtbar machen kann. Die Autorinnen beschreiben, warum wir eine Seele haben, welche Bedürfnisse sie hat, weshalb wir auf eine bestimmte Weise denken, fühlen, uns verhalten. Persönlichkeitsstörungen werden verständlich beschrieben. Leicht tappen wir in die Falle, Probleme zu verdrängen. Die Seele ruft oft lange und vergeblich. Wir ignorieren, schieben weg, was sie uns zuruft. Doch sie findet einen Weg um sich Gehör zu verschaffen. Sie zeigt uns durch den Körper, was mit ihr nicht in Ordnung ist, was bewältigt werden soll. Manchmal hilft alles Bücherwissen nicht, weil es schwer ist, allein das Wissen umzusetzen. Dann hilft jemand, der mit einem genau hinsieht, in Form einer Therapie. Für mich findet dieses Buch Anwendung im täglichen Leben, wenn ich andere Bücher lese, kommen mir Informationen aus dem „Das geheime Leben der Seele“ in den Sinn. Kurz vorher Arno Geigers Buch „Unter der Drachenwand“ gelesen, konnte ich einige Themen, Hintergrundwissen, welches „Das geheime Leben der Seele“ geliefert hat, anwenden, verbinden, lieferte mir so manche Erklärung. Die Schwester des Protagonisten aus dem Buch „Unter der Drachenwand“, starb an der Schwindsucht. In Form von Erinnerungen beschreibt Veit, wie seine Schwester gestorben ist, was diese Krankheit ausmachte. Einige überlebten die Schwindsucht, viele starben daran, auch wenn Robert Koch zu dieser Zeit bereits die Erreger für diese Krankheit entdeckt hatte. Die Autorinnen schreiben über Kriegsschäden. An diesem Teil möchte ich auch zeigen, warum ich dieses Buch gerne gelesen habe. Immer noch leben wir auf Bomben, die im Zweiten Weltkrieg abgeworfen wurden und nicht explodiert sind, sogenannte Blindgänger. Wir wissen nichts von ihrer Existenz, leben unser Leben, manchmal wird so ein Blindgänger gefunden, nach einigen wird aktiv gesucht. Die Zeit macht Blindgänger nicht harmloser. Viele Traumata, die mit dem Krieg zu tun haben, kommen erst jetzt an die Oberfläche. Als Veit Kolbe (Unter der Drachenwand) einen „Nervenanfall“ erleidet, wundert er sich, weshalb ihn so etwas jetzt heimsucht. Jetzt, wo er doch die „Hintertür des Krieges, das Lazarett“, benutzen konnte und sich in einem Genesungsurlaub, weit weg von Russland, befindet. Der Krieg, ein traumatisches Erlebnis, das ist uns allen klar. Dass aber beinahe jeder ein traumatisches Erlebnis hinter sich hat, ist uns vielleicht nicht so bewusst. Es mag weit zurückliegen, so weit, dass wir es verdrängt haben. Dennoch kommt es, so wie mancher Blindgänger, irgendwie, irgendwann an die Oberfläche, verlangt angesehen zu werden. Äußerst sich durch körperliche Gebrechen, geschwächte Immunabwehr, Depression und vielen anderen Symptomen. Dieses Buch ist angenehm zu lesen, Informationen sind verständlich geschrieben. Es eignet sich zum neugierigen Durchlesen und als Nachschlagewerk. Tatsächlich erfährt man viel über sich selbst, auch über andere. Ich hatte einige „Aha – Erlebnisse“ und habe es neben meinem Bett liegen, um immer wieder einzelne Kapitel zu lesen. Es lässt sich mit dem eigenen Erleben, mit dem was man wieder an Wissenszuwachs hatte, verknüpfen.

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