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Rezension zu
Im Visier des Mörders

Wahrer Pageturner mit überraschenden Wendungen

Von: Lesendes Federvieh
04.11.2018

Zwölf Menschen genießen in den friedlichen Morgenstunden nahe der schottischen Grenze die prachtvolle Aussicht aus dem Heißluftballon über die Moorlandschaft des Northumberland National Park. Doch inmitten eines Waldstückes werden sie plötzlich Zeugen, wie eine junge Frau mit einem Stein erschlagen wird. Als hätte der Mörder ihre Anwesenheit gespürt, blickt er in den Himmel und fällt kurz darauf eine grausame Entscheidung. Er schultert sein Gewehr und nimmt die Verfolgung des Ballons auf. Nur wenige Stunden später sind elf der Ballonfahrer tot, lediglich eine Frau hat das Unglück überlebt und läuft nun um ihr Leben. Denn sie hat das Gesicht des Mörders gesehen. Schon während ich den Klappentext überflogen habe, war mir klar, dass ich "Im Visier des Mörders" unbedingt lesen wollte. Meine Erwartungen an diesen Thriller wurden dabei nicht enttäuscht, denn er entpuppte sich spätestens ab der Hälfte als ein wahrer Pageturner. Obgleich man den Mörder in Gestalt des Travellers Patrick Faa schon zu Beginn eindrucksvoll präsentiert bekommt, indem eine sehr detaillierte Beschreibung der Taten erfolgt, zu denen er fähig ist, was so manch einem Leser auf den Magen schlagen könnte, tut das dem Spannungsbogen keinen Abbruch. Vielmehr wird man von tiefem Grauen ergriffen, sobald man zwangsweise aus seinem Blickwinkel die Jagd auf die einzige Überlebende aufnimmt und ihr dabei so nahe kommt, dass sich bei mir die Nackenhaare aufgestellt haben. Außerdem fand ich es extrem unheimlich, wie gut Patrick über den Stand der Ermittlungen informiert war und somit immer als erster vor Ort sein konnte. Der Gedanke eines Maulwurfs bei der Polizei hat sich deshalb schon sehr früh in meinem Kopf festgesetzt und dennoch erwischte mich die fulminante Auflösung auf den letzten Seiten eiskalt. Die klare Erzählstimme versteht es meisterlich, den Leser mit impliziten Details auf falsche Fährten zu locken, nur um darauf mit absolut unvorhersehbaren Wendungen um die Ecke zu kommen, die bei mir ein ums andere Mal für weit aufgerissene Augen und Sprachlosigkeit sorgten. Hierbei tragen die zeitlichen Rückblicke natürlich obendrein einen großen Teil zu dieser Wirkung bei. Als das zentrale Thema des Buches, illegaler Handel mit Organen, zunehmend offenkundig wurde, war ich zunächst skeptisch was die weitere Umsetzung dieser sensiblen Angelegenheit angeht, jedoch waren meine Bedenken vollkommen unbegründet, wie sich schon bald herausstellen sollte. Das einzige was mich an diesem fulminanten Thriller wirklich gestört hat, ist das Ende nach dem nervenaufreibenden Showdown, welches mir verglichen mit den vorherigen Gräueltaten dann doch zu sehr Friede, Freude, Eierkuchenmäßig gestaltet ist und zugleich einige Fragen unbeantwortet lässt. "Im Visier des Mörders" ist ein packendes Katz und Maus Spiel eines Mörders und seiner einzigen Zeugin, die selbst nicht diejenige ist, für die sie auf den ersten Blick gehalten wird. Ein wahrer Pageturner mit zahlreichenden überraschenden Wendungen!

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