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Rezension zu
Der Duft der weißen Kamelie

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine wunderbare Reise in die Vergangenheit mit Blick in die Zukunft

Von: Kathrin Nievelstein aus Herzogenrath
30.10.2018

„Der Weg der Liebe und des Tees...<..> Wir suchen alle nach den Antworten, aber es sind die Fragen, die uns am Leben erhalten, nicht die Antworten...“ (S. 293, letzter Absatz) Elisa hat eine ganz besondere Leidenschaft: sie liebt Tee, die Zubereitung, die Auswahl, die Zeremonie und diese Leidenschaft hat sie von ihrer Mutter Daria, die vor ein paar Jahren verstorben ist. Zu ihrer alleinerziehenden Mutter hatte sie ein zwiegespaltenes Verhältnis: einerseits die kindliche Bewunderung; andererseits die Suche nach der Ursache, warum ihre Mutter scheinbar unglücklich und distanziert war. Über Umwege kommt Elisa nach und nach dem Geheimnis ihrer Mutter auf die Spur, denn sie folgt einem besonderen Tee-Etikett und ihrer inneren Stimme nach dem Ursprung dieses Tees. Sie findet die Quelle einer einzigartigen Kamelie in einem einzigartigen Garten, umgeben von Menschen, die mehr zu wissen scheinen und deren wahres Wesen sich erst am Ende des Buchs zeigt. Eine Reise in die Vergangenheit und doch auch in die Zukunft. Eine Reise mit zögerlichem Anfang und einem rasanten, ans Herz gehenden Endes. Eine Reise, die Lust auf eine gute Tasse Tee macht... und genauso erging es mir beim Lesen dieses Erstlingsromans von Roberta Marasco, denn nach den ersten Seiten habe ich mich erst einmal in die Küche begeben, mich durch meine Teedosen „geschnuppert“, den mir passend erscheinenden Tee aufgebrüht, um mich dann ins Abenteuer Roccamori zu stürzen. Der Roman ist liebevoll mit dem Thema Tee und Kamelie verbunden: schon das Cover ist wunderschön gestaltet, auch wenn die Kamelie erst einmal wie ein Fremdkörper erscheint – aber nach dem Lesen bekommt das Arrangement einen Sinn. Jedes Kapitel aus der Gegenwart wird mit einer kurzen Teebeschreibung eingeleitet, wie man es auch guten Teehäusern kennt: Herkunftsland, Erscheinungsbild, Zubereitungsart und Wirkungsweise. Die Rückblicke in zwei verschiedene Ebenen (einmal Elisas Kinderheit, einmal Darias Erlebnisse) beginnen ohne Einleitung, aber es gibt noch Auszüge bzw. Kapitel aus einem Heftchen, an welchem Daria schreibt „Die Regeln des Tees und der Liebe“. Ich muss sagen, mich hat der Roman wirklich gepackt und mitgenommen; sicherlich kommt dies einerseits durch die ansprechende Sprache bzw. gute Übersetzung aus dem Italienischen (von Ingrid Ickler), aber die Autorin schreibt bildhaft und so entsteht schnell ein Film vor meinem inneren Auge.: das herrschaftliche Haus mit dem schönen Kameliengarten im scheinbaren Kontrast zu dem abgelegenen Bergdorf und seinen sonderbaren Bewohnern; ich fühle mich rasch heimelig und begleite die Protagonistin gerne auf ihrem Weg in die Vergangenheit. Elias Zukunft in Form von Daniele macht anfangs für mich keinen Sinn, aber irgendwann sind die Parallelen zu ihrer Mutter unübersehbar und die Geschichte schließt sich im Kreis. Alles in allem ein wirklich unterhaltsamer Roman mit allem, was ich mir für eine fantasievolle Unterhaltung wünsche. Gerne habe ich mich mitnehmen lassen und mit leisem Bedauern das Buch am Ende geschlossen, denn zu gerne hätte ich Elisa noch eine Weile länger begleitet... Auf jeden Fall ein Buchtipp für den Herbst – am besten mit einer guten Tasse Tee, einer Kuscheldecke und viel Lesezeit...

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